Vor kurzem las ich einen Blogbeitrag in einem anderen Blog scheinbar zum Thema „Tipps zur Blogvermarktung über Twitter“. Was mich an diesem Beitrag störte, war dass es hierbei überhaupt nicht um Vermarktung, sondern vielmehr um eine Präsenzoptimierung ging. Vielleicht hatte ich mich auch einfach nur zu sehr gefreut, ein paar Tipps zur tatsächlichen „Vermarktung“ zu lesen. Doch das was ich las, waren Grundlagen-Tipps.
Vorab wurden ein paar Gründe erklärt, warum man Twitter für das eigenen Online-Handeln nutzen sollte. Das tun wir an dieser Stelle nicht, sondern klären erst einmal wovon sich Vermarktung und Präsenz abgrenzen.
Vermarktung ist ein Begriff aus dem früher mal so genannten „Absatzwesen“ und fokussiert sich auf den Absatz von Erzeugnissen und Dienstleistungen auf einem Markt im engen Sinne. Erst im weiten Sinne sprechen wir hier über absatzfördernde Maßnahmen, woraus sich die 4P´s des Marketing-Mixes ergeben (Product, Price, Place, Promotion). Und in einem noch weiteren Sinne spricht man von Corporate Identity oder Corporate Design oder Corporate Behaviour, über Kommunikationspolitik bzw. über Präsenz. Im engen Sinne hat Vermarktung jedoch nichts direkt mit Präsenz zu tun.
Es folgten also 7 Tipps zu Präsenzoptimierung (max. noch bezeichnet als Kommunikationspolitik) bei Twitter
1. Der Name des Blogs sollte der Twitter-Username sein (Corporate Identity)
siehe https://www.onlinelupe.de ist bei Twitter unter http://www.twitter.com/onlinelupe zu finden
Ein weiterer Tipp von meiner Seite: Bevor Du Dir einen Namen für Deinen Blog aussuchst oder registrierst, schau Dich doch mal im Netz um, inwiefern dieser schon in diversen Netzwerken und Zusammenhängen gebraucht wird. Manchmal kann es da zu komischen Zweideutigkeiten kommen, weswegen eine Namensänderung vorab ganz ratsam wäre.
2. Einen einprägsamen Avatar mit Wiedererkennungswert verwenden (Corporate Identity)
Dazu bieten sich an: Logos, Zeichen, Symbole – alles was irgendwie „einfach“ ist. Optimalerweise ist der Avatar auch nur zweifarbig bzw. sollte eine Farbe besonders hervorstechen.
3. Einen angemessenen Hintergrund / Background erstellen. (Corporate Identity)
Entweder man bastelt sich selbst einen Hintergrund, nutzt nur die von Twitter bereitgestellten oder eines dieser Personalisierungs-Tools, die bei Google zu finden sind.
4. Tweet von Nischenusern Retweeten (Corporate Behaviour)
Wie man es sehr wahrscheinlich auch schon im Blog macht, sollte man in besonders engen Kontakt mit den Nischeninteressenten, Nischenbloggern oder Nischenmitbewerbern treten (ist es dann noch eine richtige Nische ? ;-) ).
Das was auf Facebook der „Gefällt mir“ Button ist, ist bei Twitter in vielen Fällen ein Retweet. Damit erreichst Du Aufmerksamkeit und ein Gemeinschaftsgefühl.
Lies dazu auch meinen Artikel, wie man die Social Sphere von einflussreichen Usern bei Twitter oder Facebook erfolgreich nutzt.
5. Neue und interessante Infos aus der eigenen Nische tweeten (Corporate Behaviour)
Nun ja, ob das so ein wirklicher Tipp ist, kann ich nicht wirklich einschätzen. Denn aus meiner Sicht tweetet man doch eh fast nur, was einen interessiert und man ist eben besonders an seiner Nische interessiert.
6. Blog-RSS-Feed mit Twitter verbinden
Ob ich das wirklich gut finde, bezweifle ich (noch). Grund ? Kaum einer der „normalen“ Blogger wird wohl so viel bloggen, dass er die Blogposts nicht auch manuell tweeten kann. Ein automatisiertes Tweeten ist in einigen Punkten hinderlich:
– man wird sich nicht mehr so oft mit dem Tweeten und dem, was gerade interessiert, beschäftigen, da man sich seltener bei Twitter anmeldet
– man hat keine Möglichkeit mehr, die Tweet doch noch ein wenig anzupassen (Hashtags!) oder auch interessanter in 140 Zeichen zu formulieren
– die Follower werde das irgendwann merken ! Und Twitter ist da, um zu kommunizieren und Infos auszutauschen und nicht, um zu spammen
7. Userfragen beantworten
Guter Tipp, aber dazu muss man erst einmal gefragt werden. Um also von Tipp 6 zu Tipp 7 zu kommen, bedarf es tatsächlicher VERMARKTUNG!
Ich hoffe, einige können nun nachvollziehen, warum ich die ursprünglichen 7 Vermarktungs-Tipps für Twitter ziemlich daneben finde, weil sie einfach keine sind und selbst als Twitter-Präsenzoptimierungs-Tipps empfinde ich sie relativ dürftig. (Anm.: Die Tipps habe ich umformuliert und meinen Senf dazu gegeben.)
Ein guter Anlass um bald mal hilfreiche Twitter-PRÄSENZ und Twitter-VERMARKTUNGS-Tipps zu posten. ;-)
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Obwohl ohne kommerzielles Vermarktunginteresse – danke für die Verlinkung auf mein Blog :)
Das Twittern per RSS Feed kann durchaus etwas bringen. So lesen zumindest etliche Menschen meine Blogbeiträge mittels Klick auf die Links in Twitter.
Ein konfigurierbares Tool im eigenen Blog ist aber sicherlich besser als die ganz automatisierten Tools. In meinem Fall ist solch ein Plugin erst danach aufgetaucht und hat jetzt die externe Lösung ersetzt.
Aber manch ein Twitteraccount kann ja auch einen interessanten Mashup von mehreren RSS Feeds etc. bieten. Quasi ein zweiter Twitteraccount mit anderem Infoangebot. Ich finde gerade das experimentieren damit höchst interessant – auch damit lassen sich Nischen besetzen.