Es ist keine Neuigkeit, dass Facebook auch in Deutschland einen enormen Zuwachs hinlegt. Jedoch sind die Jahresvergleichszahlen der Comscore dazu neu. Im Jahresvergleich der Besucherzahlen (Unique Visitors) März 2009 und März 2010 legte Facebook um 291% zu.
Im März 2010 nutzen also rund 15 Millionen deutsche Internetuser auch Facebook. Das sind immerhin ca. 12% der deutschen Bevölkerung. Doch ein Besucher ist nicht auch gleich ein angemeldeter Nutzer. Angaben von Comscore zufolge liegt die Zahl der angemeldeten Nutzer unter 15 Millionen.
Das Abschneiden von StudiVZ, MeinVZ und SchülerVZ sieht auf den ersten Blick etwas mager aus, stellt man jedoch die komplette VZ-Gruppe gegen Facebook, liegt diese mit 16,4 Millionen Besuchern im März 2010 mit einem durchschnittlichen Wachstum von kanpp 11% zum Vorjahr noch vorn.
Lokalisten.de landete mit einem Besucherwachstumsminus von -19% auf dem letzten Platz, aber auch myspace ist mit lediglich 4% Wachstum fast schon als Verlierer einzustufen. Ein weiteres Highlight der Studie ist Twitter.
Im März 2010 konnten auf Twitter 2,9 Millionen Besucher verzeichnet werden. Das entspricht einem Wachstum zum Vorjahr in Höhe von 494%. Die FAZ schreibt: “Nach Berechnungen der Webevangelisten sind darunter 260.000 aktive deutschsprachige Twitterer.”.
Dass 15 Millionen Besucher nicht das Ende der Fahnenstange für Mark Zuckerberg sein werden, kündigte er bereits auf der Entwicklerkonferenz f8 mit der fast schon bedrohlichen Aussage, sein soziales Netzwerk würde in das gesamte Internet expandieren, an. Empfehlungen sollten überall gegeben und geteilt werden können. (Siehe “Wordpress-Plugin: Der Facebook Like Button” ).
Empfehlungen erscheinen durch einen einzigen Klick in den Facebook-Statusmeldungen eines Nutzers und könnten dort von Freunden eingesehen oder kommentiert werden. Sollte Zuckerbergs Plan aufgehen, wird Facebook schon bald auf beliebte Inhalte und Seiten der Nutzer aufmerksam werden, bevor es jedem anderen möglich ist und diese Tatsache für ein optimales Werbenetzwerk nutzen können.
Ebenfalls geplant, ist eine intensive Zusammenarbeit mit Online-Händlern, wie beispielsweise Pandora.com. In diesem Beispiel findet über eine “Instant Personalization” Funktion ein Datenaustausch zwischen Facebook und Pandora statt. Hat der Nutzer einen Facebook-Account und surft zu Pandora Music, gibt Facebook Daten zum bevorzugten Musikgeschmack an Pandora weiter und der Nutzer kann mit seiner favorisierten Musik begrüßt werden.
Gerade diese “Instant Personalization” wird in Zukunft noch für hitzige Diskussionen sorgen – berechtigterweise. Was Facebook als ein “magisches Erlebnis” bezeichnet, ist für viele Internetnutzer der blanke Horror. Während die “Opt-In” Funktion möglicherweise guten Anklang finden wird, wird es beim “Opt-out” umso mehr Ärger geben, deswegen gilt es, auf Wunsch die eigene “Opt-out” Option zu deaktivieren – außer man möchte, mit Lieblingsmusik, Lieblingsbüchern, Lieblings…. begrüßt werden.
Dazu die FAZ “Facebooks Strategie scheint aber trotzdem aufzugehen. Der „Gefällt mir”-Button verbreitet sich weit schneller im Netz als der Protest der Nutzer. Inzwischen gibt es schon Seiten wie Likebutton.me, die aggregieren, was die Facebook-Freunde im Internet gut fanden. Google-News sähe dagegen wohl alt aus. Geht Facebooks Plan auf, wäre das soziale Netzwerk endgültig der große Rivale von Google.”
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