In der letzten Ausgabe des Online-Magazins Internethandel ging es um den Preiskampf unter Online Shops und die Frage, ob und wie man einer solchen Entwicklung entgegenwirken kann. Solche Gedanken macht man sich natürlich nur, wenn man bereits einen Online Shop führt bzw. dabei ist, diesen aufzubauen. Vor der Klärung von Strategie und Entwicklung steht jedoch eine ganz andere wichtige Frage: wie finde ich als Selbständige(r) den Einstieg in den Online-Handel?
Inhaltsverzeichnis
Selbständig im Online-Handel ohne Eigenkapital?
Der Traum von der Selbständigkeit. Viele lässt er nicht los. Man sucht nach Ideen, wägt Vorteile gegen Nachteile ab. Und irgendwann findet man eine gute Idee, entwickelt ein solides Konzept und ..startet.
Im Online-Bereich gibt es vielzählige Möglichkeiten, sich nebenberuflich oder auch hauptberuflich selbständig zu machen und ausreichend Geld zu verdienen – als Blogger, Affiliate, Dienstleister (bspw. Texter, Webdesigner, Programmierer etc.) oder eben auch als Shopbetreiber.
Ist die Option „Online Shop“ interessant, gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten, um hiermit zu starten. Entweder man hat etwas Eigenkapital übrig oder besorgt sich Fremdkapital – für den Wareneinkauf, Design und Programmierung eines Online Shops, Marketing, Personal & Co. Oder: man beginnt in kleinen Schritten – ähnlich dem Slow-Grow-Prinzip von Svenja Hofert*.
Ja, der Einstieg in die Selbständigkeit mit einem eigenen Online Shop kann nämlich auch (fast) ohne Eigenkapital funktionieren. Mit genau diesem Thema befasst sich auch die aktuelle Ausgabe der Internethandel.
Das System „Dropshipping“ macht es möglich und war und ist bereits Wegbereiter für viele Shopbetreiber gewesen.
Was ist Dropshipping?
Üblicherweise müsste man sich als Shopbetreiber ein Sortiment zusammenstellen, dieses bei Großhändlern oder Herstellern einkaufen, die Waren lagern und bei einem Verkauf versenden. Das Dropshipping-System vereinfacht diesen Prozess für Shopbetreiber und stellt gleichermaßen eine Win-Win-Situation für Großhändler/Produzenten und frischgebackene Shopbetreiber dar.
In erster Linie nimmt man Kontakt zu sogenannten Dropshipping-Anbietern auf. Aus deren Sortiment wählt man die gewünschten Produkte für den eigenen Online Shop aus. Die Produktpreise werden unter Beachtung von Einkaufspreis, Versandkosten, anderen Prozesskosten & Co. kalkuliert. Schließlich werden die Produkte im eigenen Online Shop eingestellt.
Erfolgt nun ein Verkauf ist man als Shopbetreiber zwar der Verkäufer der Ware. Verschickt wird sie aber über den Dropshipping-Anbieter. Dazu gibt man den Auftrag an den Anbieter weiter, bezahlt dort den Einkaufspreis plus Versandkosten und der Dropshipping-Anbieter verschickt die Ware schließlich zum Endkunden.
Das Ganze sieht dann in etwa so aus:
Was man dennoch bedenken sollte
Das System Dropshipping ist ziemlich einfach und es ist sehr schnell möglich, damit einen passablen Online Shop auf die Beine zu stellen – auch ohne Eigenkapital, da man die Ware nicht vorfinanzieren muss.
Dennoch gibt es andere Punkte, die bedacht und kalkuliert werden müssen. Da wäre beispielsweise der Shop an sich, der ja auch irgendwie aufgebaut werden muss. In der Kategorie „Shopsysteme“ gibt es dazu viele Testberichte von unterschiedlichen Shops, die sich für Einsteiger, kleinere und mittlere Online Shops eignen und den Geldbeutel schonen.
Dann wären da noch Kosten für Marketing, das eigene „Gehalt“, Versicherungen & Co.. So ganz ohne Kosten geht es also nicht. Wenn Dropshipping für dich eine mögliche Option ist, um im Online Handel durch zu starten, empfehle ich dir einen Blick in die Dezember-Ausgabe der Internethandel. Hier geht es zur kostenlosen Leseprobe, in der du hilfreiche Tipps zur Erstellung eines individuellen Dropshipping-Shops findest.
Viel Erfolg !
Hallo Jasmina!
Ich hab so im Hinterkopf, dass beim Dropshipping die Retouren immer so ein Problem sind. Gibt es mittlerweile gute DS-Anbieter, die den Prozess vollständig anbieten? Weißt du darüber etwas?
Danke + viele Grüße!
Achim
Hallo Achim,
ja genau – das ist oft ein Problem. DS Anbieter, die auch die Retouren abwickeln gibt es sicher – wenn auch nur wenige. Aus dem Bereich „Heimtierbedarf“ weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Retouren in der Regel über den Shopbetreiber abgewickelt werden müssen. Da sind mir also keine bekannt.
Das bedeutet im Umkehrschluss, man sollte liquide genug sein, um die Rückzahlungen an den Kunden vornehmen zu können und man muss dann eben zusehen, ob und wie der Artikel dennoch verkauft werden kann. Hinzu kommen dann auch je nach Preisgestaltung im Shop und eigener Kalkulation mehrfache Versandkosten, die den Gewinn an der einzelnen Bestellung schmälern. Absolut ein leidiges Thema. Besonders wenn der Warenwert unter 100 oder gar unter 50 Euro liegt.
Viele Grüße
Jasmina
Dropshipping ist eine feine Sache bei der man aber eine Menge wissen muss und die richtigen Leute/Händler kennen muss.
Zusätzlich muss man ja auch bei manchen Plattformen damit Abstand nehmen, wie z.B. bei Ebay, dort muss die Ware ja im Besitz sein.
Wenn man es richtig macht, kann man aber ohne Risiko sich was aufbauen.
Lg
Hallo und vielen Dank für den informativen Beitrag. Für mich ist dieses Thema gerade sehr aktuell. Ihre Ansicht und das Konzept werde ich im Hinterkopf behalten :)