Seit einigen Jahren bin ich begeisterte Stammleserin der Blogs von Peer Wandiger – vielleicht kennt der ein oder andere ihn ja? Einer seiner Blogs ist der Selbständig-im-Netz-Blog. Während meiner eigenen Existenzgründung habe ich dort viele Informationen gefunden, die mit weitergeholfen haben und auch davor und danach war und ist dieser Blog eigentlich immer eine Garantie für nützliche und hilfreiche Inhalte rund um das große Thema der Selbständigkeit im Internet.
Ein besonderes Merkmal des Blogs ist, dass Peer von Beginn an (und das ist immerhin schon seit 2007) monatlich seine eigenen Blogeinnahmen und die diverser deutschsprachiger und englischsprachiger Blogs veröffentlicht.
Bei der Mehrheit der Leser kommt das gut an, denn es macht das Thema „Geld verdienen mit Blogs“ transparent für Leser, selbst wenn es hierzulande längst nicht so etabliert ist, wie beispielsweise im englischsprachigen Ausland.
Inhaltsverzeichnis
Geld verdienen mit Blogs?
In meinem Social Media Blog Onlinelupe.de habe ich meine Blogeinnahmen in den Anfängen auch monatlich veröffentlicht. Zu Beginn handelte es sich dabei nur um ein kleines Taschengeld, das, wie viele Gegner der Veröffentlichung von Blogeinnahmen sagen, sicherlich theoretisch nicht der Rede Wert ist.
Die Ausrichtung des Blogs hat sich in den letzten 2 Jahren jedoch stark zugunsten von Social Media-Themen verändert, weswegen es inhaltlich mittlerweile weniger Sinn macht, die generierten Blogeinnahmen auch dort zu veröffentlichen, selbst wenn sie inzwischen schon eher der Rede Wert sind.
Mit einigen neuen Blog- und Webprojekten, wozu auch webwork24/7 zählt, stehe ich nun wieder erneut vor der Frage: Blogeinnahmen veröffentlichen – ja oder nein?
„Über Geld spricht man nicht“ ?
Mit dieser Frage gehen mir auch wieder sämtliche Pro- und Contra-Argumente durch den Kopf, die für oder gegen die Veröffentlichung der Einnahmen sprechen. Dazu wurden online bereits etliche Diskussionen geführt und Blogartikel veröffentlicht. Dazu zählen unter anderem Artikel wie :
- „Sollte man die eigenen Blogeinnahmen veröffentlichen?“ von Jonas Geldschläger
- „Blogeinnahmen veröffentlichen – Sinnvoll oder total daneben?“ von Ralf Bohnert
(bitte hier auch die Kommentare beachten!) - „Zukünftig keine Blogeinnahmen mehr öffentlich!“ von Daniel Bönnighausen
- „meetinx Inside: Blogeinnahmen und Statistiken“ von Alper Iseri
- „Veröffentlichung der eigenen Einnahmen – Guter Schachzug oder Eigentor?“
von Peer Wandiger - „Blogeinnahmen publizieren ?“ von Robert Basic
Pro – Blogeinnahmen veröffentlichen
In den oben aufgeführten Blog-Artikeln wurden bereits einige Pro- und Kontra-Punkte zur Veröffentlichung der Blogeinnahmen diksutiert. Auch ich habe mir dazu bereits einige Male Gedanken gemacht und folgende Argumente für die Veröffentlichung der Blogeinnahmen gemacht:
- Transparenz
Ich finde, wenn jemand zu einem bestimmten Thema schreibt und dazu Tipps, Hilfen und Ratschläge formuliert, ist es nur angemessen, anhand „echter Daten“ bzw. „am lebenden Objekt“ zu zeigen, dass Strategie X oder Lösung Y auch funktionieren oder eben nicht funktionieren. - Realität
Entgegen vieler plakativer Aussagen, die sich im Netz tummeln und ein super Einkommen mit ein paar Klicks und Tastenanschlägen versprechen, ist das Geld verdienen im Internet (Achtung Spoiler! :-) ) tatsächlich überhaupt nicht so einfach, wie es hier und da gern dargestellt wird. Das bedeutet nicht, dass es nicht funktioniert, aber der Aufwand ist meist viel größer. Das ehrlich und authentisch zu vermitteln, könnte einige Personen möglicherweise vor ersten Fehlinvestitionen schützen. - Lerneffekt
Sich aktiv und im Austausch mit anderen mit dem Thema Blogeinnahmen zu beschäftigen, hat auch einen gewissen Lerneffekt für Blogger und Blogleser. Gut zu beobachten ist dies über die Jahre hinweg beispielsweise im SiN-Blog von Peer Wandiger. - Glaubwürdigkeit und Vertrauen
Dies schließt direkt an den Punkt der Transparenz an – wenn ich über die Selbständigkeit im Online-Bereich bzw. das Geld verdienen im Internet schreibe, dann sollte ich auch zeigen können, dass es funktioniert. In meinen Augen hat das nichts mit einer Beweisführung, sondern vielmehr mit der Glaubwürdigkeit und dem Vertrauen zu tun, welches man sich bei der Leserschaft aufbauen kann. Jemand, der über modernes Webdesign bloggt, drückt dies in der Regel auch anhand eigener Design-Kreationen aus. - Motivation
Mit der Transparenz des eigenen Handelns geht zusätzlich eine gewisse Motivation für Leser und Blogger einher. Der Blogger sollte daran interessiert sein, aufzuzeigen, mit welchen Mitteln und Wegen Blogeinnahmen kontinuierlich zu steigern sind und Leser können sich Inspiration und Motivation für eigene Webprojekte holen. - Reflektieren
Wie ich bereits in einem Artikel zu den Gründen des Bloggens geschrieben habe, ist es als Blogger immer gut und hilfreich, einige Dinge, die man so schreibt und tut auch mal aus einer anderen Sicht zu reflektieren und zu betrachten. - „Anti-in-10-Tagen-Reich-im-Internet“-Angebote
Seit mir regelmäßig dubiose Werbesprüche à la „In 10 Tagen zum Internet-Millionär“ im Web begegnen, ärgere ich mich ebenso regelmäßig, dass es immer noch möglich ist, dass diverse Leute mit solchen flachen Aussagen, hinter denen in der Regel rein gar nichts steckt, ordentlich Geld scheffeln und andere damit ein ganzes Stück hinters Licht führen bzw. Aussagen abliefern, die in dieser Form nie und nimmer eintreten können. Eine regelmäßige Veröffentlichung der Blogeinnahmen könnte aufzeigen, wie viel Arbeit hinter jedem verdienten Euro steckt und dass nur ein langer Atem und viel Fleiß zum Ziel führen können.
Kontra – Blogeinnahmen veröffentlichen
- Neider
Von Neidern wird in diesem Kontext gern und häufig berichtet. Von harmlosen, aber ärgerlichen Kommentaren bis zu öffentlichen Anfeindungen kann alles dabei sein. Neider gibt es überall da, wo überhaupt etwas existiert. Insofern ist es vorprogrammiert, dass es sicherlich auch zur ein oder anderen Anfeindung kommt. - Konkurrenzdenken
Wie Ralf Bohnert schon schrieb: „Ein gesundes Konkurrenzdenken ist nicht verkehrt“. Damit behält er Recht. Doch natürlich kann das bei einigen auch in unfairen Mitteln und Aussagen ausufern. Damit sollte man zumindest rechnen. - Angriffe & Hacker
Im gleichen Atemzug kann ich mir auch gut vorstellen, dass mit einem bestimmten monatlichen Umsatzvolumen je Blog auch gern die Anzahl der Hacks oder Hack-Versuche zunimmt. Da hilft nur: gut absichern! - Abwendung
Wie Alper Iseri in seinem Blog berichtete, führte die Veröffentlichung seiner Blogeinnahmen sogar dazu, dass sich ein Freund von ihm abwandte. Das ist natürlich ein harter Schlag, der Alper dazu bewegte, seine Einnahmenstatistiken fortan nicht mehr zu publizieren. Andererseits stellt sich auch die Frage: war das tatsächlich ein Freund?
Blogeinnahmen auf onlinelupe.de und webwork 24/7 ?
Natürlich möchte ich mit webwork 24/7 ebenso etwas Geld verdienen, wie ich es auch mit meinen andere Blogs tue. Schließlich schreibe und veröffentliche ich hier Inhalte, die mich Mühe und Zeit kosten und anderen weiterhelfen sollen. Jeder Satz entspringt meiner Feder und ist weder aus englischsprachigen Blogs schlichtweg übersetzt oder mithilfe anderer fragwürdiger Methoden erstellt.
Meines Erachtens muss die Monetarisierung einer Website bzw. eines Blogs jedoch auch bestimmten Bedingungen unterliegen. Ich möchte meine Leser nicht mit Layer-Ads oder etlichen Pop-Ups nerven, die noch dazu überhaupt nicht themenrelevant sind.
Stelle ich ein Buch, ein Tool oder ein anderes Produkt vor, erlaube ich mir, einen Partner-Link zu integrieren. Und mittel- bis langfristig wird es hier auch den ein oder anderen käuflichen Werbeplatz geben. Alles im Rahmen des Themas und aus meiner Sicht völlig legitim.
Dann stellt sich natürlich auch für mich die Frage: werden diese Einnahmen hier veröffentlicht? Im Gegensatz zu einigen „Geld-Verdienen-Blogs“ stürze ich mich nicht ausschließlich auf diese Thematik, sondern integriere sie als eine Kategorie im Themenbereich der „Selbständigkeit im Online-Bereich“.
Meine Haltung gegenüber der Frage „Blogeinnahmen veröffentlichen – ja oder nein?“ tendiert auch eigentlich schon seit jeher eher zur Pro-Seite. Ich finde es sinnvoll, Lerneffekte zu teilen, wenn ich schon darüber schreibe und berichte.
Da jedoch kaum jemanden interessieren mag, ob ich im ersten, zweiten oder dritten Monat 5,78 Euro oder 30,43 Euro eingenommen habe, werde ich die Veröffentlichung erst dann starten, wenn es für Interessierte wirklich Sinn macht.
Ich bin selbst gespannt, wann dies sein wird :-) und wie die Reaktionen dazu ausfallen werden.