Noten lesen ist für Musiker*innen unverzichtbar, doch auch Eltern, Pädagog*innen und Kinder profitieren ungemein davon. Die Noten stellen adäquat dem Alphabet für unsere Schriftsprache die Musiksprache grafisch dar. Sie zu erlernen, ist keine Hexenkunst.
Inhaltsverzeichnis
Welche Elemente stellen Noten dar?
Die Noten im System der fünf Linien stellen die Tonhöhe und -länge dar. Eine Ausnahme machen nur die Noten für das Schlagzeug, die nicht explizit eine Tonhöhe definieren. Deren Beschreibung wollen wir hier außen vor lassen, sie ist nur für Schlagzeuger interessant. Mehrere Noten hintereinander bilden eine Melodie ab, mehrere Noten untereinander einen Akkord. Noten lassen sich mit verschiedenen Notenschlüsseln darstellen. Es gibt in der gängigen Literatur für klassische Instrumente, aber auch für eine Band, vier Notenschlüssel:
- Violinschlüssel für die hohen Töne
- Bassschlüssel für die tiefen Töne
- Altschlüssel für höhere mittlere Töne
- Tenorschlüssel für tiefere mittlere Töne
Den Violin- und den Bassschlüssel hat jeder schon einmal gesehen, es sind die beiden Schlüssel in den beiden Zeilen eines Klavierstückes: Die linke Hand spielt die untere Zeile mit dem Bassschlüssel und den tieferen Tönen, die rechte Hand spielt die obere Zeile mit den höheren Tönen.
Manchmal spielt auch die rechte Hand einen Bassschlüssel und die linke Hand einen Violinschlüssel. Der Tenor- und der Altschlüssel sehen eigentlich gleich aus, aber sie stehen auf verschiedenen Linien: Der Tenorschlüssel umrahmt das c auf der zweiten Linie von oben, der Altschlüssel auf der mittleren Linie (eine Linie tiefer).
Den Tenorschlüssel spielen Cellisten und Fagottisten (neben ihrem hauptsächlichen Bassschlüssel und manchmal dem Violinschlüssel), den Altschlüssel spielen die Bratscher. Auch Sänger*innen nutzen diese Schlüssel. Musiker*innen müssen während ihrer Ausbildung in verschiedenen Systemen Noten lesen lernen. Hinzu kommen noch Transpositionen für manche Bläser, doch das führt hier zu weit.
Noten lesen lernen: Wie fange ich an?
Wenn Kinder oder Einsteiger*innen Noten lesen lernen, sollten sie zunächst die dargestellte Tonhöhe und -länge verstehen. Normalerweise kommt dies im Musikunterricht vor, doch nicht jedes Kind interessiert sich dafür.
Daher hier noch einmal ein kleiner Exkurs: Die Tonhöhe ist visuell schnell zu erkennen: Jede Note, die auf einer Linie über dem Zwischenraum darunter oder in einem Zwischenraum über der Linie darunter steht, ist einen Ton höher als die Note darunter.
Über und unter den fünf Linien des Notensystems können noch Hilfslinien gezeichnet werden, um noch höhere oder tiefere Töne abzubilden. Der Rhythmus ergibt sich aus den Notenköpfen und aus Linien (Fähnchen) an den Notenhälsen.
Wenn ein Notenkopf hohl ist (innen weiß mit schwarzem Rand) und gar keinen Notenhals hat, stellt er eine ganze Note (in der Regel vier Schläge) dar. Hat der hohle Notenkopf einen Hals, ist es eine halbe Note (zwei Schläge). Ist er schwarz mit einem Hals, ist es eine Viertelnote (ein Schlag). Hat er ein Fähnchen am Hals, ist es eine Achtelnote, mit zwei Fähnchen eine Sechzehntelnote, mit drei Fähnchen eine Zweiunddreißigstelnote. Ein Punkt hinter der Note verlängert diese um die Hälfte ihres Wertes.
Die Tonleiter
Es gibt in unserem europäischen Tonsystem eine Grundtonleiter in C-Dur: c-d-e-f-g-a-h-c. In dieser Tonleiter existieren überwiegend Ganztonschritte und zwei Halbtonschritte zwischen e und f sowie h und c. Nur der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass es in anderen außereuropäischen Tonsystemen auch Vierteltonschritte gibt.
Vorzeichen
Wer Noten lesen will, muss auch drei Vorzeichen kennen:
- Ein Kreuz erhöht die Note um einen halben Ton.
- Ein b erniedrigt die Note um einen halben Ton.
- Ein Auflösungszeichen löst im bestehenden Takt das Kreuz oder b wieder auf.
Wenn ein Stück in einer anderen Tonart als C-Dur komponiert wurde, stehen die Vorzeichen am Anfang jeder Zeile und gelten dann für alle betreffenden Noten in diesem Stück.
Takte
Auch das Erkennen von Takten gehört zum Noten lesen. In einem Takt (senkrechter Strich im Notensystem) stehen exakt so viele Notenwerte, dass sie die betreffende Taktart ausfüllen, also beispielsweise 4/4, 3/4, 2/4, 3/8, 6/8 und so weiter.
Fazit zum Noten lesen
Zunächst erscheint das Noten lesen aufwendig. Doch es ist ebenso erlernbar wie das Alphabet und eröffnet die große Welt der Musik.