Bloggerträume

Ein nahezu philosophisches Thema ist es, womit wir uns in dieser Woche im Rahmen des Webmaster Friday beschäftigen. „Nach den Sternen greifen – Ziele des eigenen Blogs“. Gute Frage und ich liege wohl nicht falsch, wenn ich behaupte, dass sich darüber einige Blogger sogar relativ häufig den Blogger-Kopf zerbrechen.

Ob nun Techi-, SEO-, Sport- oder Musik-Blog, mindestens einen Grund wird jeder Blogger haben, warum er sich Tag um Tag oder Woche um Woche hinsetzt, Artikel schreibt, diese der Öffentlichkeit präsentiert, eventuell gutes Feedback genießen oder unfair angebrachte Kritik ertragen muss oder darf, um Rankings kämpft, twittert, verlinkt, plant und analysiert bis der Arzt kommt.

Das, was man bislang vielleicht gar nicht so in Worte fassen konnte (= Spaß am Bloggen), soll nun gleich in einem ganzen Artikel verfasst werden.

Auch Spaß am Bloggen hat einen Grund

Ich finde: um die Ziele zu formulieren, muss man die Gründe kennen. Ich blogge, also bin ich – Warum also blogge ich?

  • Weil mich die Themen e-Commerce, Social Media, Web Analytics, Bloggen und die Entwicklungen des Internets an sich sehr interessieren (=Hobby)
  • Weil ich zu diesen Themen etwas zu sagen habe, was anderen nützlich sein kann (= Wissen)
  • Weil ich mit ähnlich interessierten Personen in Kontakt kommen möchte (=Vernetzung)
  • Weil ich immer nur dazu lernen kann
  • Weil es mir auch beruflich nützlich sein kann bzw. der Beruf auch nützlich für das Bloggen ist

So, das sollten die grundlegendsten Gründe sein, warum es die Onlinelupe gibt und ich mir so manchen Abend und Tag um die Ohren schlage, um täglich zwischen einem und drei Artikeln zu veröffentlichen. Kommen wir nun zu den Zielen.

Realistische Ziele

Ich glaube, es liegt unter anderem in der Natur des jeweiligen Blog-Themas was man inhaltlich mit einem Blog erreichen möchte.

Während politische oder gesellschaftliche Blogs viel Kritik üben, aufdecken und aufklären oder neue Sichtweisen auftun möchten, richte ich meine Inhalte in der Onlinelupe eher nach Faktoren wie:

  • Wissensvermittlung
  • Trendbeobachtung
  • Hilfestellung  und
  • Erläuterung und persönliche Kommentierung diverser Entwicklungen

Inhaltliches Ziel ist es also, meinen Leser einen wissensbasierten Mehrwert zu bieten. Das ist nicht immer wirklich einfach, da viele der bisherigen Leser sich nicht minder gut mit einigen Themen auskennen. Neue Impulse zu setzen ist in diesem Bereich manchmal etwas schwierig, aber kann gelingen.

Was möchte ich also realistisch gesehen im nächsten Jahr erreichen?

Weiche Ziele

  • Bindung der Leser durch qualitativ hochwertige Informationen
  • Unterhaltung der Leser durch abwechslungsreiche Themen
  • Etablierung der Onlinelupe als Blog zu o.g. Themen
  • Viele neue und interessante Kontakte knüpfen (Hallo Christian, Hallo Patrick :-) )
  • Ein eigenes Blogprojekt zur Bloggervernetzung (Ideen liegen schon in der Schublade..)
  • Immer noch Spaß am Bloggen zu haben

Harte Ziele

  • Natürlich gute Suchmaschinen-Rankings
  • Blogeinnahmen, die den Blog zumindest refinanzieren
  • Viele Besucher und vor allem viele wiederkehrende Besucher
  • Ein kostenfreies e-Book veröffentlichen
  • ….

Science-Ficition Ziele

Unter Science-Fiction Zielen verstehe ich nun das, worauf der Webmaster Friday sehr wahrscheinlich hinaus will – eine kleine Portion Utopie, „nach den Sternen greifen“.

Tcha, wenn es dann nach mir ginge, könnte ich von den Einnahmen dieses Blogs und anderer Blogprojekte leben, ohne mich noch mit einer Festanstellung herumschlagen zu müssen – mehr Zeit bedeutet mehr Input und mehr Input bringt bei guter Verteilung mehr Output – was aber letztlich schon ein länger gehegtes persönliches Ziel ist. Ob dies nun unbedingt mit diesem Projekt zu realisieren ist, bleibt fraglich und steht derzeit – in den Onlinelupe-Kinderschuhen – noch nicht wirklich zur Debatte. Dass es möglich wäre, stelle ich weniger in Frage – aber dazu gehört noch Können und Wissen, wie es beispielsweise bei Peer Wandiger im SIN-Blog der Fall ist.

Aber: ich lerne! :-)

Natürlich wäre es auch toll, irgendwann auch eine Art Expertenstand für diverse Themen inne zu halten. Ich will nicht Kanzlerin von Deutschland werden, aber Experten sind nicht immer die, die es auf der Visitenkarte stehen haben. Ich denke, das können einige Blogger-Kollegen bestätigen.

Im Fazit stelle ich gerade fest, dass meine Science-Fiction-Ziele gar nicht so Science-Fiction sind. Vorsichtshalber lasse ich sie aber als diese stehen. :-)

Ihr seht, Zieldefinition ist nicht gerade einfach ! :-) Ein guter Ansatz, um in einem Monat nochmals darüber nachzudenken.

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

12 Kommentare

  1. Super, da bin ich mal wieder der Erste, der dir einen netten Kommentar schreiben darf. Zunächst aber einmal ein Dankeschön für die Grüße und den Link zu meiner Seite. Der Backlink ist schon in Form einer Auflistung in der Blogroll erfolgt ;-)

    So nun aber zu deinem Beitrag. Find ich super – fertig!
    Nein, so schnell möchte ich hier nicht wieder gehen. Du schreibst ja heute sehr poetisch, gefällt mir:

    „Ich blogge, also bin ich“ – Da wird sich der liebe René aber freuen.

    Super finde ich deine Aufspaltung der Ziele in harte und weiche. Zudem denke ich, dass jedes dieser Ziele realistisch ist und Du das in der nächsten Zeit auch verwirklichen kannst.
    Die Onlinelupe steckt zwar noch in den Kinderschuhe, aber trotzdem kannst du schon 40 Fans auf Facebook vorweisen, da häng ich Dir sogar noch hinterher.
    Ein eBook – schön :-) Worüber willst Du denn schreiben, sofern Du das jetzt schon verraten kannst und magst.

    Da deine Artikel stets gut und interessant aufgebaut sind, macht es spaß sie zu lesen, es macht es auch einfacher sie zu lesen, da man deiner vorgegeben Linie leicht folgen kann. Zudem stecken sie voller Informationen, weshalb ich davon ausgehe, dass Du dich mit Onlinelupe auf jedenfall etablieren kannst. Wo, bleibt dir überlassen ;-)

    Noch ganz kurz zum Expertenstatus. Diesen kann man sich erarbeiten. Nicht etwa erst nach 5 Jahren Berufserfahrung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man für den ein oder anderen schon als Experte gilt, wenn man sich intensiv mit einem Thema auseinandersetzt und anderen bei ihren Problemen helfen kann.
    Schalten wir doch einmal den Fernseher ein, da sitzen laufend vermeintliche „Experten“ vor der Linse, die dann gerade mal Experten für Mikrowellengerichte sein könnten. :-) (Irgendwie klang dieser Punkt in meinen Gedanken schöner)
    Gut, vergessen wir ihn. Was ich sagen will ist, dass ich vollsten Vertrauen in Deine fachkundige Expertenmeinung haben werde.

    In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes Wochenende.

    Liebe Grüße
    Patrick

  2. Hi Jasmina,

    Ja, die lieben „Experten“.. LOL
    Da muss ich auch immer grinsen, wenn ich sehe, wen man da vor die Kamera geschleift hat, um völligen Quark zum Besten zu geben. Viele von denen sind ’selbsternannt‘, haben nur Halbwissen, aber dafür eine große Klappe und jede Menge Ego. Aber fürs TV ist das ja die ideale Mixtur.. ;-)
    Ich habe immer Hemmungen, mich zu Themen zu äußern, bei denen ich nicht 100% Sattelfest bin – würde mich deshalb z. Bsp. niemals als Webdesigner bezeichnen, weil mir in PHP und Java das Wissen fehlt. Klar, habe ich auch mein Theme angepasst, und die CSS angepaßt, aber selber Funktionen schreiben? Never! Gut das es Plugins gibt, die fast alles können.. :-)
    Erstaunlicherweise gibt es andere, die nicht mal die Selfhtml gelesen haben, und einen absoluten nicht von einem relativen Pfad unterscheiden können. Die verdingen sich selber als Webdesigner (und das kuriose: Die bekommen sogar Aufträge), liefern Webseiten ab, bei denen man nach 5 Sekunden Augenkrebs kriegt – aber (oh Wunder!) der Kunde ist zufrieden und zahlt. Hmm, vielleicht steh ich mir da manchmal selber im Weg, mit meinem, fast möchte ich sagen ‚Minderwertigkeitskomplex‘??!

    Doch zurück zum Thema:

    Das bloggen ist für mich mehr ein mentales Ventil. Beim schreiben baue ich den Frust diverser Alltagsabenteuer ab. Mehr möchte ich zu meinem Leben besser gar nicht sagen. Lasse andere Menschen an meinen Gedanken teilhaben, gebe aber auch Informationen über alles mögliche, von dem ich denke, es könnte auch andere interessieren. Dadurch, dass mein Blog eher dem Privaten Bereich zu zu ordnen ist, wird er wahrscheinlich nie so hohe Besucherzahlen erreichen, wie ein reiner Technik Blog, doch damit kann ich ganz gut leben.
    Man könnte sogar sagen: Ich mache mit Absicht keinen reinen Technik-Blog, weil dann alle Dumpfbacken ankommen, und dumme Fragen stellen, die sie ebenso leicht ergoogeln könnten. Trotzdem setzt man sich brav hin, und tippt zum drölfsten mal den gleichen Text. Deshalb habe ich auch vor längerer Zeit die Moderation bei einem 3D-Forum aus Ärger über die Blödheit und Faulheit mancher User hingeworfen. Ich war nicht länger bereit auf „Non-Profit“-Basis DAUs zu unterstützen. Wer nicht mal die Taste „F1“ benutzt, oder mal einen Blick ins Handbuch wirft, der kann mich mal.. (ums mal nett zu formulieren).

    Ich seh‘ da eine Gefahr bei reinen ‚Monokultur‘-Blogs, dass man sich da schnell zum Sklaven seines eigenen Blogs macht, und dann wird der Spaß schnell zum Stress.
    Aber ansonsten sind die oben angeführten Gründe von Dir durchaus mit meinen äquivalent.

    Liebe Grüße

    Peter

  3. Schöner Artikel. Hast dir ja was nettes Vorgenommen, ein Ziel haben wir beide Identisch ;-)

    Ich wünsche dir weiterhin viel erfolg mit dem Blog und freue mich immer wieder über neue Artikel.

  4. Hi Patrick,

    ich muss ja schon sagen, dass ich inzwischen schon leicht überwältigt bin von der Mühe, die Du und andere Leser sich hier beim Kommentieren machen ! Danke erst einmal dafür !

    Was die Zielrealisierung betrifft, verbleibe ich auch erst einmal mit einem Danke – was soll man zu so viel Lob denn noch sagen ??? =)

    Das eBook ist seit ein paar Wochen in Planung und Produktion. Thema: Noch streng geheim. Aber vielleicht kannst Du Dir die grobe Thematik auch schon denken…
    :)

    Ja, was diese Expertengeschichte betrifft, gebe ich Dir und Peter vollkommen Recht ! Aber das ist vielleicht auch die Motivation ? Die Hirnis vor der Linse zu reduzieren !?

    …Naja, vielleicht doch etwas seltsam diese Ambition..immerhin will ich nicht ins Fernsehen :D :D

    Dir Patrick, nun auch einen guten Start ins Wochenende. Wir lesen uns sicher.

    Liebe Grüße
    Jasmina

  5. @Christian, @Patrick, @ Peter Hallo ich schließe mich voll und ganz eurem Kommentar an. Als neuer von Onlinelupe werde ich eure Namen wohl hier des öfteren lesen :-)
    Ein sehr guter Artikel von Jasmina und trifft auf jeden Blogger egal was er bloggt zu. Habe leider zu spät von dem Webmasterfriday Thema erfahren. Werde ich aber im Auge behalten dieses Thema.
    Meine Ziele und Träume sind genau so wie Du es geschrieben hast. Auch ich lerne immer neu dazu und möchte dieses Wissen allen User im Netz zur Verfügung stellen. Das mit dem Geld verdienen lasse ich mal noch weg, zur ZEIT blogge ich noch als Hobby :-) bei zu viel Stress mit den Artikeln ist der Spaß sonst schnell weg.
    Aber irgendwann will auch ich dahin wo Peer ist.
    An die Spitze , er hat nur drei Jahre dafür gebraucht und das ist für mich schon ein Anreiz :-) auch wenn es noch Utopisch ist ….. Also Geduld-Fleiß-Ausdauer und noch viele Ideen.

    In diesem Sinne , Dank an Jasmina
    Sonst wird das hier kein Kommentar sondern ein Artikel ;-) und wollen wir ja nicht oder………

  6. Toller Beitrag, der zum Nach- und Weiterdenken anregt.

    Deine Gründe kann ich bis auf einen voll unterschreiben – als Anwältin nützt mir ein Blog über Entertainment leider beruflich nicht so viel. Statt dessen kommt bei mir aber noch „Weil ich gern schreibe“ dazu.

    Über die Ziele müsste ich noch ein bißchen länger nachdenken, wahrscheinlich aber wohl auch Wissens- bzw. Informationsweitergabe, und Unterhaltung – wenn die Leute mit einem guten Gefühl weiterklicken und gern wiederkommen, dann fände ich das super.

  7. Hallo Jasmina,

    wow – tolle Umsetzung des Themas zum Webmasterfriday. Gut, dass ich erst geschrieben, veröffentlicht und dann erst bei Dir gelesen habe *lach*.
    Übrigens finde ich den Namen „Onlinelupe“ sehr originell, wollte ich auch schon immer mal loswerden.

    Den Kommentar von Peter find ich auch total klasse und kann ihm voll und ganz beipflichten.

    LG Sylvi

  8. Toll geschrieben und ich kann deine Gründe und Ziele auch absolut nachvollziehen.

    Bei mir als Webdesigner/Interface-Designer hat ein Blog neben dem Spaß natürlich vor allem auch berufliche Ziele, sei es die Kundengewinnung, Kontaktaufbau zu Kollegen und Gleichgesinnten, oder einfach nur die Wissensdatenbank wo man selbstentwickelte oder gefundene Lösungen für sich selbst und die Nachwelt aufbewahren kann.

  9. @Ulrike

    Jo, da zu sein wo Peer ist, wäre natürlich nicht schlecht – wo wir aber evtl. wieder in der Diskussion wären, ob man Geld wirklich nur mit Geld-verdienen-Blogs machen kann ? Ich kann mich da aufgrund fehlender Erfahrungswerte auf keine richtige Meinung festlegen. Ich fände es super, aber es ist nicht das vordergründige Ziel. Es ist auch nicht die Beachtung – wenngleich es natürlich toll ist (viel) positives Feedback zu erhalten – zu Beginn hatte ich auch unglaublich viel Angst, etwas falsches zu tun. Das hat sich erledigt und nun ist es wirklich der Spaß an Themen und Kontakten und ich wünschte, ich hätte noch mehr Zeit dafür. !

    Ich glaube, Dir gehts ähnlich ? :)
    LG

  10. @Sylvi

    Danke liebe Sylvi ! Mit „Onlinelupe“ bin ich auch durchaus zufrieden – und wunderte mich sogar sehr, dass der Domainname noch gar nicht vergeben war :)

    LG

  11. @Kai

    Auch hier nochmal ein Danke für das Lob :) Jetzt bin ich tomatenrot :D

    Klar, für Dich ist es beruflich sogar eine richtig gute Neukunden- und Konaktquelle, oder ?

    LG
    Jasmina

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