Es ist nun ein paar Wochen her, dass Facebook eine Reihe neuer Features launchte, die Webseiten wie Pandora, Yelp oder docs.com Zugang zu persönlichen Informationen der Facebook-User gewähren (Instant Personalization / umgehende Personalisierung). Diese wiederum nutzen die Daten, um das Angebot für Kunden (insbesondere jene, die als Facebook-User identifiziert werden) noch persönlicher zu gestalten und damit die Hoffnung verfolgen, die eigene Conversion gewinnbringend zu erhöhen. (Da fragt man sich: Wieviel verdient Facebook wohl an diesem Datenaustausch?)
Pandora ist hier das perfekte Beispiel im Bereich des Musikverkaufs – das Angebot wird individuell an den Besucher angepasst, indem es durch den gleichzeitigen Facebook-User mit dessen persönlichen Informationen aus dem Facebook-Profil gefüttert wird.
In Amerika ist die Funktion ist natürlich von vornherein aktiviert, sodass der User sie erst deaktivieren muss. Dazu muss der User aber erst einmal wissen, dass Drittanbieter nun überhaupt in der Lage sind, Nutzerdaten unbegrenzt abzurufen und zu speichern. Wie alles, was man nach Facebook als User lieber nicht deaktivieren sollte, da damit wertvolles Datensammeln verhindert wird, verstecken sich die Optionen zur Deaktivierung jener Funktionen tief im Facebook-WirrWarr der Privacy Settings.
Für User aus Deutschland verbirgt sich dieses neue Feature hinter einem Pilotprojekt namens “Pilotprojekt zur umgehenden Personalisierung”
Eine Aktivierung des Features würde den Nutzen jedoch noch in Grenzen halten, da beispielsweise die Seite Pandora.com für deutsche User derzeit überhaupt nicht erreichbar ist.
Gründer, Tim Westergren, meldet sich auf einer “restricted”-Seite zu Wort und beteuert, dass der Zugang auf die Seite für User außerhalb der USA nicht erlaubt werden kann, aber man arbeite fleißig daran, um “the vision of a truly global Pandora” zu realisieren.
Wird es in Deutschland auch zu einer Ausweitung der Instant Personalization kommen, kann diese wie folgt überprüft / deaktiviert werden:
Bei Facebook einloggen > Konto (Account) > Pivatsphäre-Einstellungen (Privacy Settings)
Es zeigt sich nachfolgendes Bild mit den Optionen: Profilinformationen, Kontaktinformationenen, Anwendungen und Webseiten,
Suche und Blockierliste. Hier auf Anwendungen und Webseiten klicken
Im unteren Teil verstecken sich nun die Einstellungen zum “Pilotprojekt zur umgehenden Personalisierung”.
Mit einem Klick auf “Einstellungen bearbeiten” gelangt man in die nächste Maske.
Hier erklärt Facebook nun folgendes: “Das Pilotprojekt von Facebook zur umgehenden Personalisierung hilft dir dabei, dich auf ausgewählten Partnerseiten leichter mit deinen Freunden zu verbinden. Auf unseren ausgewählten Partnerseiten – derzeit Microsoft Docs.com, Pandora und Yelp – erwartet dich umgehend eine persönliche und soziale Erfahrung.”
Weiter argumentiert Facebook mit einer schnellen Verbindung zu Freunden, sowie dem Vorteil, nur relevante Inhalte auf den Seiten zu sehen. “Diese Seiten personalisieren dein Erlebnis, indem sie deine öffentlichen Facebook-Informationen verwenden.”
Anders als in Amerika, muss der User in Deutschland erst seine ausdrückliche Zustimmung zum Datenaustausch
zwischen Facebook und anderen Plattformen geben. Möchte man das, dann Häkchen setzen.
Darunter verbirgt sich der Kleingedruckte Text: “Bitte denke daran, dass deine Freunde trotz Deaktivierung dieser Funktion auch weiterhin öffentlich sichtbare Facebook-Informationen über dich mit diesen Seiten teilen können, um ihre Erlebnisse auf den Partnerseiten zu personalisieren. Wenn du die Anwendung blockierst, ist dies jedoch nicht möglich.Mehr dazu.”
Um sicher zu gehen, welche Informationen Facebook-Freunde, welche Informationen über Dich weitergeben, sollte noch ein Blick in die Einstellungen
unter “Anwendungen und Webseiten” > “Was deine Freunde mithilfe von Anwendungen und Webseiten über dich teilen können”
Was genau durch Facebook-Freunde teilbar ist, muss jeder für sich entscheiden. Fakt ist aber, ist jeder Punkt aktiviert, kann auch alles, was
man auf Facebook veröffentlicht durch Freunde geteilt werden.
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