Besuche(r), Seitenaufrufe, Bounce Rate, Besuchszeiten & Co. – statistische Werte, mit denen sich auch einige Blogger beschäftigen müssen. Nicht zuletzt möchte man ja auch als Blogger wissen: was passiert da in meinem Blog? Liest das überhaupt jemand und wenn es jemand liest, was macht der Leser dann? Woher kommen die Leser, wie lange halten sie sich in meinem Blog auf und wohin verschwinden sie dann wieder?
Es ist zwar schon 7 Tage her, dass das Thema „Blog Statistik – Wie wertet ihr eure Seiten aus?“ ausgerufen wurde, aber ich möchte mich diesem dennoch widmen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eigentlich Web Analytics?
Vorab ist es vielleicht hilfreich, sich nochmal klar zu machen, was denn „Web Analytics“ (Webanalyse) eigentlich ist. Gemeint ist damit die Sammlung und Auswertung der Daten, die man über das Verhalten von Besuchern auf einer bestimmten Webseite erhalten kann.
Web Analytics Tools stellen diese Daten meist grafisch aufbereitet dar, sodass die Entwicklung bestimmter Kennzahlen recht einfach bewertet werden kann. Damit dient die Webanalyse vor allem der Optimierung dieser Webseiten. Diese Optimierung kann sich in der Steigerung des Traffics oder der Leads und Sales, aber auch Senkung der Absprungraten etc. zeigen.
Tools für die Webanalyse des Blogs
Ich möchte mal schätzen, dass es circa mehrere hunderte Web Analytics-Lösungen gibt, mit welchen man den Blog statistisch auswerten kann. Ich verwende eigentlich schon immer Google Analytics. Seit ca. Mitte September ist Google Analytics nun auch in Deutschland als „datenschutzrechtlich unbedenklich“ erklärt worden, wodurch man sich mit dessen Einsatz nicht mehr in einer Grauzone befindet, so wie es vorher der Fall war. Was dieses „datenschutzrechtlich unbdenklich“ genau bedeutet, kann man unter anderem hier nachlesen.
Da auch ich kein Jurist bin, mich aber trotzdem auf „datenschutzrechtlich sicheren Wegen“ wissen möchte, verlasse ich mich größtenteils auf Informationen aus Blogs wie Spreerecht.
Eine immer beliebtere Alternative dazu ist das Open Source Webanalyse-Tool Piwik. Im letzten Jahr hatte ich hier im Blog Piwik, als auch Google Analytics im Einsatz, um einfach mal über einen gewissen Zeitraum zu testen, welches Tool mir welche Informationen liefert und welche Informationen meiner Ansicht nach verlässlicher und praktischer sind. Eigentlich ein etwas unfairer Kampf, da Piwik im letzten Jahr noch wesentlich unausgereifter war, als es jetzt der Fall ist. Bei Blogrammierer sind aktuell übrigens auch beide Tools im Einsatz.
Letztlich habe ich mich doch für Google Analytics entschieden und Piwik deinstalliert. Einer der ausschlaggebenden Punkte waren die fortführenden Möglichkeiten, die ich mit Google Analytics über standardisierte Berichte hinaus habe.
Ich denke, dass diese beiden Tools wohl bei den meisten Bloggern im Einsatz sind und dies nicht zuletzt auch daran liegt, dass diese kostenfrei zu nutzen sind. Hat man das notwendige Kleingeld übrig, kann man sich auch Gedanken darum machen, ein kostenpflichtiges Webanalyse-System wie eConda, eTracker & Co. zu nutzen. Meines Erachtens reichen die Möglichkeiten, die man mit Google Analytics und inzwischen auch Piwik hat, völlig aus.
Wichitge Webanalyse-Kennzahlen für Blogger
Am Anfang stand der Seitenzugriff. Der Seitenzugriff ist wohl eine der elementarsten Kennzahlen in der Webanalyse. Seitenzugriffe können auf vieles Hinweise geben und ist einer der besten Trend- und Frühindikatoren. Weiterhin wichtig sind die Kennzahlen Besuche und Besucher. Als Blogger möchte man beispielsweise, dass die Leser immer mal wiederkommen. Deswegen ist es unter anderem wichtig, ein Auge auf „wiederkehrende Besucher“ zu haben und sich das Verhalten derer genauer anzusehen.
Diese Kennzahlen schaue ich mir ca. ein Mal in der Woche im Groben an und kann damit auch relativ schnell reagieren, wenn man etwas positiv oder negativ läuft. Eine genaue Analyse dieser Zahlen nehme ich mir ca. ein Mal im Monat vor. Dazu habe ich mir in Google Analytics unter anderem einige benutzerdefinierte Berichte angelegt. Dazu aber später.
Weiterhin ist es möglich, den Content näher auszuwerten. Ich analysiere dies in regelmäßigen Abständen, um einerseits zu sehen, welche Inhalte bei neuen und wiederkehrenden Besuchern besonders beliebt sind und andererseits um zu erfahren, wie diese Besucher zu einem bestimmten Inhalt kamen. Diese Informationen können unter anderem dienlich sein, um Ideen für neue Blog-Artikel zu generieren. (Blog-Ideen Teil 2)
Grundlegend hängt die Art und Weise der Analyse des Blogs jedoch auch von dessen jeweiliger Ausrichtung ab. Bloggern wie Peer von SiN ist natürlich daran gelegen, möglichst viel gezielten/qualifizierten Traffic zu erzeugen, denn schließlich hängt davon auch die Finanzierung seines Blogs ab. Andere wiederum nutzen die Webanalyse lediglich nur, um zu sehen, ob und wer sich überhaupt auf diesem Blog bewegt.
Entwicklung und Optimierung der Webanalyse
Letztlich bemerkt man es nicht nur an den Entwicklungen von Google Analytics oder Piwik: die Webanalyse befindet sich in einem permanenten Wandel mit stetig wachsenden Anforderungen. Auch als Blogger sollte man sich die Zahlen regelmäßig genau ansehen und bewerten. Manchmal entdeckt man darüber auch die ein oder andere „Ungereimtheit“.
Eine dieser „Ungereimtheiten“ betrifft beispielsweise das Theman „Bounce Rate„. Die ist in einigen Blogs laut Google Analytics ganz schön hoch. Wichtig ist, sich darüber im Klaren zu sein, wie sich eine bestimmte Kennzahl zusammensetzt und wie sie gemessen wird, bevor man sich an die Optimierung dieser Kennzahl macht.
Oftmals ist die Definition einer Kennzahl auch diskutabel und „Auslegungssache“. Das ist beispielsweise auch bei der Bounce Rate in Google Analytics der Fall. Wie man eine realistische Bounce Rate in Blogs messen und auswerten kann, wurde vor kurzem auf Blogprojekt erklärt.
Weitere wichtige Punkte für Blogger können auch die Verknüpfung von Webmaster Tools & Google Analytics, die Echtzeit-Analyse und die Traffic-Visualisierung sein, die nun mit der neuen Google Analytics möglich sind.
Wie ich bereits erwähnt habe, finde ich auch die benutzerdefinierten Berichte unter Google Analytics sehr hilfreich, um Daten nochmals anderwertig und/oder tiefergehend miteinander zu vergleichen und zu verknüpfen. Dies praktiziere ich unter anderem für die Auswertung neuer und wiederkehrender Besucher.
Fazit
Webanalyse ist wichtig, aber auch nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg mit einem Blog. Es ist meines Erachtens auch völlig normal, dass man zu Beginn eines neuen Blogs noch viel häufiger dessen Entwicklung anhand der Kennzahlen in Google Analytics & Co. prüft. Abgesehen von einem Webanalyse-Tool möchte ich heute aber auch ein SEO-Tool nicht mehr missen, mit welchem ich noch ganz andere und wichtige Informationen über die Positionierung und Situation meines Blogs erfahre. Außerdem nutze ich auch ein paar WordPress-Statistik-Plugins, um noch etwas mehr über das Verhalten meiner Leser/Besucher zu erfahren. Dazu gehören unter anderem das Search Meter WordPress Plugin und das WordPress Popular Post Stats Plugin.
Hallo Jasmina,
gerade Deinen Bericht in meinem Feed von Google Analytics gefunden. Ich nutze nur Google Analytics, da gibt es so viele Möglichkeiten. Du hast es in deinem Artikel ja treffend erklärt, super und vielen Dank.
Bis bald und schöne Grüße
Ulrike
Schau mal in den Closer. Da ist ein Absatz doppelt:
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Danke für den Hinweis, Thomas – hab ich gerade korrigiert :-) VG
Sehr gut. Ich bin auch dabei, von Piwik auf GA komplett umzusteigen und lasse derzeit beide parallel laufen. Mal sehen wie sich die Unterschiede beider Analysen darstellen werden.
Ein Update möchte ich geben.
Ich habe jetzt Piwik deinstalliert und nutze nur noch GA. Habe übrigens ein kleines Video dazu online gestellt: http://youtu.be/EQm1suXd16A
Grund für den Wechsel war auch das von dir weiter oben beschriebene, also mehr Auswertungsmöglichkeiten und generelle Integration in die Google-Tools.
Ich nutze Analytics schon lange für meine privaten Projekte und werden demnächst auch meine Abschlussarbeit über das Thema Website-Controlling schreiben. Daher bin ich dir sehr dankbar für dieden Artikel und den Tipp zu Piwik. Das kannte ich vorher noch nicht und fließt möglicherweise als Alternative in meine Bearbeitung mit ein. Danke :)
Mir reicht Piwik als Tool aus. Grade weil mir Piwik anzeigt, wer über welche Webseite kommt, welchen Platz der Suchbegriff bei Google hat, und welche Aktivitäten der Besucher durchgeführt hat, finde ich es für meine Verhältnisse – die nicht kommerziell sind – besser geeignet. das einzige, was mir bei Piwik noch fehlt ist eine Deutschlandkarte auf der ich sehen kann, woher die Besucher kommen. Aber vielleicht kommt das ja noch irgendwann…
Danke für den sehr ausführlichen und gut beschriebenen Artikel! Wir nutzen auch Google Analytics – obwohl wir mit der neuen Version schon unsere Anwender-Problemchen haben. Die neue Oberfläche ist in jedem Fall gewöhnungsbedürftig.