In der deutschen Grenzregion zur Schweiz konnte man das Phänomen in letzter Zeit bereits beobachten: Viele Schweizer fahren über die Landesgrenze und tätigen ihren Einkauf in deutschen Supermärkten. Der Grund ist die Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1.20 Schweizer Franken. In der Folge hat sich die Schweizer Währung gegenüber dem Euro verteuert. Die Entwicklung des grenzüberschreitenden Einkaufs beschränkt sich jedoch keineswegs auf den Einkauf im Supermarkt der Grenzregion. Im Alltag werden immer mehr Dinge im Internet bestellt und auch der Onlinehandel in der Schweiz dürfte durch die Verteuerung der Währung Probleme bekommen. Im Umkehrschluss eröffnet sich für die Nachbarstaaten wie Deutschland damit ein lukrativer Markt auch im
Onlinehandel.
Unterschiede von Onlinehandel und stationärem Handel
Ein stärkerer Franken gegenüber dem Euro wirkt im ersten Moment wie ein Vorteil für die Schweiz. Dies ist aber nicht der Fall, da die heimischen Produkte im Vergleich zum EU-Ausland deutlich teurer werden und die Kundschaft so abwandert. Bis zu einem gewissen Grad können Händler ihre Produkte billiger anbieten, Onlinehändlern helfen da beispielsweise die Skaleneffekte. Doch starke Rabatte anzubieten ist nicht für alle möglich. Beim stationären Handel ist die Situation noch komplizierter: diese haben kurzfristig kaum Möglichkeiten die Preise anzupassen, aufgrund von Fixkosten wie Ladenmiete und Personal.
Im Vergleich zu stationären Händlern haben Onlinehändler dementsprechend einen grösseren Handlungsspielraum, um die Kunden zu binden.
Unterschätzen dürfen die Onlinehändler das Problem dennoch nicht, denn von den Auswirkungen durch die Aufhebung des Mindestkurses von Euro und Franken sind sämtliche Branchen betroffen. Das sind die Auswirkungen und diese Branchen sind betroffen In den kommenden Wochen und Monaten ist also davon auszugehen, dass die Schweizer auch beim Onlinehandel vermehrt im EU-Ausland einkaufen werden. Dies wird sich aller Voraussicht nach bei grossen Anschaffungen wie Autos oder Möbel bemerkbar machen. Aber auch auf den Onlinehandel mit kleineren Konsumgütern wie Büchern oder Kleidung dürfte die Aufhebung des Euro-Mindestkurses Auswirkungen haben. Bereits in den letzten Jahren gehörten Webshops von Zalando und Amazon zu den Favoriten.
Fazit: Chancen für ausländische Onlinehändler, Probleme für Schweizer Onlinehändler
Durch die Verteuerung des Schweizer Franken haben ausländische Onlinehändler die Möglichkeit, neue Schweizer Kunden zu gewinnen. Trotz höheren Versandkosten und Importzöllen ist ein Kauf im Ausland für Schweizer oft günstiger als im heimischen Webshop. Diese Chancen werden ausländische Onlinehändler nicht ignorieren und schalten mehr gezielte Werbung an Schweizer Kunden. Christoph Ehrler, Geschäftsführer von fourward, erkennt bereits eine deutlich erhöhte Präsenz von ausländischen Webshops welche auf Kanälen wie Google Adwords oder Facebook werben. Auch helfen Tools wie Google Analytics mit neuen Features, welche z.B. mittels Währungsumrechnung erlauben den ROI (Return on Investment) einfacher zu berechnen.
Zudem haben sich einige Dienstleister darauf spezialisiert, die Zollgebühren durch geschickte Kommissionierung zu minimieren und als Full-Service-Dienstleister alle Zoll-Formalitäten für ihre Kunden abzuwickeln. Die genaue Entwicklung des Grenzhandels und des ausländischen Onlinehandels hängt natürlich davon ab, was mit dem Währungspaar Euro/Franken passiert. Experten schätzen, dass sich der Kurs bei 1.10 Franken pro einem Euro einpendeln könnte.
Fourward ist eine führende Marketing-Agentur und entwickelt für Firmen individuelle Strategien im Onlinebereich.
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