Gumroad – neuer Schwung im Social Commerce?

Gumroad - Make Share Earn
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Digitale Inhalte über das Internet schnell, unkompliziert und einfach verkaufen? Online Shop? Marktplatz? Jede Plattform kommt mit ihren Hürden, Problemchen und Tücken daher – ganz abgesehen von den finanziellen Investitionen und teils unvorteilhaften Anmelde-Prozessen, die solche Plattformen mit sich bringen.

Ein neues Start-Up, gegründet vom ehemaligen Chef-Designer von Pinterest, will nun genau dort ansetzen, wo Online Shops und Online-Marktplätze seit jeher schwächeln: bei der Einfachheit des Verkaufens im Internet, der vollen Konzentration auf die Erstellung interessanter Inhalte und der Vermarktung der Produkte bzw. Inhalte über soziale Netzwerke.

So einfach funktioniert Gumroad

Um digitale Produkte im Internet zu verkaufen (darunter fallen unter anderem Musik und eBooks), stellt man dieses Produkt nach einer wirklich einfachen Registrierung bei Gumroad online. Zu jedem Produkt gibt es einen speziellen Link. Diesen Link stellt man schließlich seinem Netzwerk zur Verfügung und promotet damit das Produkt.

Vertraut man dabei Daten wie der Infografik von contentplus.co.uk, sind beispielsweise 67% der Twitter-Nutzer eher gewillt, ein Produkt zu kaufen, wenn sie das Brand (den Produzenten) bereits kennen bzw. bei Twitter folgen. Für die Gumroad-Idee erhielt Gründer Sahil Lavingia jüngst übrigens 1,1 Millionen Dollar, um das StartUp auszubauen.

Gumroads vereinfachtes Prinzip des Online-Verkaufs digitaler Inhalte lautet damit „Make, Share, Earn“ bzw. „Kannst Du es teilen, kannst Du es verkaufen“ . So einfach es klingt, ist es schließlich auch. Was würde man als Produzent digitaler Inhalte sonst tun? Möglicherweise einen kleinen Online Shop einrichten, einen Marktplatz nutzen, die Inhalte kostenfrei anbieten oder es einfach lassen und die Inhalte auf der Festplatte dem Staub der Zeit überlassen.

Was kann man über Gumroad verkaufen?

Grundlegend richtet sich Gumroad an Personen, die selbst digitale Inhalte erstellt haben und diese online verkaufen möchten. Einige Beispiele hierfür sind:

  • Musik
  • Videos
  • Software
  • Fotos
  • Zeichnungen
  • Illustrationen
  • T-Shirts*

* Das Beispiel „T-Shirt“ hat Gumroad selbst unter den FAQ aufgelistet. Mir stellen sich in diesem Zuge noch ein paar Fragen. Beispielsweise: Wie wird der Versand gesichert? Und was passiert, wenn ein Produkt dann mal nicht beim Kunden ankommt? …

Wie verkauft man über Gumroad?

Der Verkauf über Gumroad funktioniert grundlegend über Links. Diese können in sozialen Netzwerken etc. verteilt werden und führen den Nutzer auf eine Unterseite mit relevanten Informationen zum Produkt, sowie der Option, dieses Produkt zu kaufen. Den „Rahmen“ Online Shop oder Marktplatz gibt es bei diesem Prinzip schlichtweg nicht mehr. Damit müssen sich Verkäufer auch nicht mit aufwändigen Darstellungen und Beschreibungen der Produkte in Kategorieübersichten etc. herumschlagen. Nur das einzelne Produkt zählt.

Die Anmeldung an sich ist bereits mit E-Mail-Adresse und Passwort erledigt. Es folgt eine E-Mail, die dazu auffordert, die Anmeldung zu bestätigen. Das war es dann auch schon.

Gumroad Links erstellen

Pricing & Provision

Grundlegend legt man als Verkäufer die Preise der Produkte selbst fest. Zusätzlich gibt es eine Funktion namens „pay-what-you-want pricing“. Damit können Kunden entscheiden, was ihnen das einzelne Produkt wert ist.

Einen Teil der generierten Einnahmen behält natürlich auch Gumroad für sich. Aktuell sind das 5% des Verkaufspreises plus 0,25 Euro als Pauschale für jede Transaktion. Einrichtungsgebühren, sowie monatliche Gebühren gibt es bei Gumroad nicht.

Fazit & Fragen

Insgesamt halte ich den Service von Gumroad vor allem für Personen interessant, die weder Zeit noch die notwendigen Ressourcen haben, um sich einen eigenen Online Shop einzurichten oder in einen der vorhandenen Marktplätze investieren wollen. Der Verkauf von eBooks, Songs etc. kann darüber recht einfach gestaltet werden. Produkte sind wirklich in Minuten eingestellt und „verkaufsbereit“ – und das erspart einem eine Menge Zeit und Arbeit. Vor allem dann, wenn man nur ein kleines Produkt-Sortiment hat.

Was für mich jedoch noch etwas unklar ist, ist vor allem der rechtliche Aspekt. Angenommen ich betreibe einen Online Shop in Deutschland, müssen Impressum, AGB und Informationen zum Widerrufsrecht in jedem Fall für jeden Käufer einsehbar sein. Wie sich dieser Aspekt im Hinblick auf den Verkauf von Produkten über Gumroad gestaltet, habe ich bislang nicht herausfinden können. Unter anderem bleiben für mich damit Fragen wie „Wer haftet wann?“ und „Was passiert im Falle einer Rückgabe, eines Widerrufes…?“ etc. offen. (Vielleicht kann uns dazu einer der „Lawblogger“ Auskunft geben?)

Abbildungen stammen von gumroad.com

 

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

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