Wenn einem bewusst wird, für wie selbstverständlich heutzutage das Internet und seine vielfältigen Kommunikationswege genommen werden, vergisst man schnell, dass selbiges noch gar nicht so lange existiert. Offline-Marketing-Kanäle hingegen werden schon seit dutzenden Jahren genutzt.
Obwohl Offline-Marketing mehr als 3x so alt wie das Online-Marketing ist, stellt sich die Frage, ob es heute noch relevant genug ist, um es für zeitgemäße Marketingstrategien zu nutzen: in einer Welt, in der es etliche Internetseiten gibt, auf denen die beste Trading-App oder auch Kosmetikprodukte durch Instagram vermarktet werden.
Der Vergleich
Als Erstes muss man sich mit der potenziellen Zielgruppe auseinandersetzen. Bei Weitem sind nicht alle Leute „online” vorzufinden. Die Demografie zeigt klar, dass primär Jüngere versiert im Umgang mit dem Internet sind als ältere Menschen. Wenn also eine ältere Zielgruppe angesprochen werden soll, können die Kommunikationsmaßnahmen über Offline-Kanäle einen hohen Erfolg erzielen.
Dies bestärkt sich darin, dass Konsumenten im Alter von 50+ Werbung in Hardcopy-Form bevorzugen, da diese den Anschein von einer höheren Vertrauenswürdigkeit versprechen. Online-Marketing ist definitiv zeitgemäßer und anpassungsfähiger. Angesichts dessen erfreut es sich momentan einer großen Beliebtheit. Doch diese bringt auch ihren Preis mit sich.
Durch sie ist der Markt der Online-Werbung äußerst überflutet und Menschen werden auf Webseiten von Anzeigen regelrecht übermannt. Daraus resultieren zum einen Anwender, welche gewisse Werbung nicht mehr wahrnehmen, und zum anderen ein Anstieg der Kosten für die Annoncen. Gerade junge Start-ups haben nicht die Möglichkeit, ihr gesamtes Budgets dafür ausgeben, weswegen das Marketing hierbei oftmals auf der Strecke bleibt.
Aufgrund dieser Entwicklungsprozesse wird dem Offline-Marketing wieder mehr Beachtung geschenkt, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war. Während überfüllte E-Mail Posteingänge und von Anzeigen überflutete Websites abgelehnt werden, ist der Briefkasten heute eher leer.
Ein gut durchdachter, ansprechend veredelter Flyer hat aller Voraussicht nach eine bessere Chance, gelesen zu werden, als eine E-Mail im Posteingang. Ein Coupon aus einer Broschüre oder ein persönlich adressierter Brief haben eine gewisse Beständigkeit und Haptik. Genau dies kann viele Verbraucher längerfristig an das Unternehmen binden. Auf der einen Seite ist also das Offline-Marketing, welches durch seine Beschaffenheit und Dauerhaftigkeit überzeugen kann. Auf der anderen Seite gibt es das Online-Marketing, welches mit Anpassungsfähigkeit und Aktualität punktet.
Welche der beiden Strategien ist sinnvoller?
Wie in den meisten Geschäftsmodellen sollte eine gesunde Mischung aus beidem herrschen. Ob das Marketing selbst betrieben wird, oder ob es an eine Werbeagentur geoutsourced wird, niemand wird es schaffen, mit nur einer Strategie enorme Umsätze zu generieren. Es sollten stets unterschiedliche Kanäle genutzt werden, sowohl offline als auch online. Im Idealfall schafft es ein Unternehmen, einen sinnvollen Bezug zwischen den verschiedenen Kommunikationswegen herzustellen. Ein Beispiel dafür wäre ein scannbarer QR-Code auf einer Broschüre, welcher auf eine Online-Kampagne des Unternehmens verweist.
Abseits der klassischen Wege wie Anzeigen, Flyer o. ä. kann es auch interessant sein, gelegentlich andere Wege zu gehen. So gab es z. B. eigenwillige Werbekampagnen wie das „reverse Graffiti”, bei welchem Mauern oder Straßen so gereinigt wurden, dass dadurch Unternehmenslogos zum Vorschein kamen.