Die prudsys-Anwendertage sind vorbei und mit einem Koffer voll neuer Eindrücke kehre ich zurück in meinen Blog. Natürlich möchte ich gleich auch zum Thema kommen und Euch von einigen spannenden Vorträgen der letzten beiden Tage berichten. Darunter auch der Eröffnungsbeitrag des Internet-Publizisten Tim Cole zum Thema „Unternehmen 2020 – das Internet war erst der Anfang“, welchen er in Anlehnung an sein im März erschienenes Buch „Unternehmen 2020 – Das Internet war erst der Anfang. Praxiskonzepte für den Mittelstand„* hielt.
Erst einmal klingt der Titel gar nicht so „internetlastig“, wie man ihn auf einer Internet-Konferenz erwarten würde. Grundlage des Vortrage und des Buches sind insbesondere 3 Entwicklungen der letzten Jahrzehnte: A) Der seit 1971 steigende Trend des Technologiesektors, B) die Dotcom-Blase und C) die Subprime-Blase.
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Um sich eine Vorstellung der Unternehmen und des Internet-Geschehens im Jahre 2020 zu machen, definiert Cole mehrere Trends und beschreibt vier davon näher.
Inhaltsverzeichnis
Trend 1: Vernetzung zu Ende bringen
Nach Tim Cole sollte und muss die unternehmerische und kundenseitige Vernetzung in den nächsten 10 Jahren zu Ende gebracht werden, da nicht vollständige Vernetzung in jeglichem Sinne sogar kontraproduktiv sein kann. Bisher entstandene unternehmerische Insellösungen müssen zwingend miteinander vernetzt werden, um nicht zuletzt dem Kunden ein einheitliches unternehmerisches Bild anbieten zu können und unternehmensintern produktiv zu arbeiten. Das große Ziel ist dabei immer noch, die richtige Information zu richtigen Zeit am richtigen Ort greifbar haben zu können – und das ist nicht zuletzt weiterhin Aufgabe der Informationstechnologie.
Eine zunehmende Vernetzung wird aber auch im Privatbereich erfolgen. Und somit ist in Zukunft jeder Kunde eine Zielgruppe, die Informationen, Beratungen, Kaufaktionen über verschiedene Kanäle hinweg erhalten oder auslösen kann.
Das hat zur Folge, dass Unternehmen umdenken und verstehen müssen, dass es nicht mehr nur noch darum geht, den Marktanteil zu erhöhen, sondern darum, den Anteil am Kunden zu maximieren. Ein beispielloser Fall ist hierfür das Unternehmen Autobytel, die einen Online-Rundum-Service zum Autokauf anbieten. (Beitrag dazu folgt).
Es bilden sich also Alternativen zu den bislang bestehenden Primärmärkten, die für Kunden und Unternehmen äußerst Attraktiv werden. Ebay und Autobytel zeigen vorbildlich, wie Sekundärmärkte zu nutzen sind.
Trend Nr. 4 Die IT verschwindet in der Wolke
Wenngleich Cloud Computing derzeit noch wenig Vertrauen genießt, wird sich nach Tim Cole, der Trend jedoch in diese Richtung bewegen müssen. „Schuster, bleib bei Deinen Leisten“ und warum sollte man etwas tun, was nicht zum eigenen Kerngeschäft gehört? „Infrastructure-as-a-Service“ ist das Stichwort. Sicherheitsbedenken, Konzeption und Zuverlässigkeit sind jedoch noch Punkte, die viele Unternehmen dazu bewegen, die IT inhouse zu betreiben, anstatt diese als Service zu nutzen. Und währenddessen muss der Kunde in diesem Fall weg vom Schutz-Gedanken hin zum Kontroll-Gedanken gebracht werden. Beides funktioniert jedoch nur zusammen.
Webseite von Tim Cole: http://www.cole.de/
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