Dass ein Unternehmen ein Firmenlogo hat, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Doch wie kommt man zu einem Logo und vor allem: wie kommt man zu einem guten und passenden Logo, dass auch noch in einigen Jahren brauchbar ist? Viele Designer leisten in dieser Hinsicht richtig gute Arbeit. Dennoch sollte man auch als Auftraggeber auf ein paar Punkte im Prozess der Logoerstellung achten – um ein gutes Briefing zu liefern und so schneller zum optimalen Ergebnis zu bekommen. Wie das funktioniert, zeigt dir dieser Artikel.
Inhaltsverzeichnis
1. Was macht das Unternehmen aus?
Im ersten Schritt zum guten und passenden Firmenlogo geht es nicht um Farben oder Formen, sondern um die Frage: „Was macht das Unternehmen aus?“ oder für Einzelunternehmer und Freiberufler „Was macht mich eigentlich aus?“. Als einer der zentralen Bestandteile der Corporate Identity ist das Logo das was beim Kunden hängen bleiben muss. Kunden müssen das Logo wiedererkennen und mit einer positiven Emotion verbinden.
So sollte man sich als erstes fragen, für welche Eigenschaften das Unternehmen denn eigentlich steht bzw. stehen soll. Im zweiten Schritt stellt sich schließlich die Frage, wie genau dieses Gefühl transportiert werden kann. Dabei gilt immer die Regel: Je einfacher die Botschaft, umso besser kann man sich diese als Kunde merken. Das kennen wir von uns selbst wahrscheinlich zu genüge. Die sogenannte „Markenbotschaft“ beginnt genau hier beim Logo.
Tipp: Um die Eigenschaften eines Unternehmens zu skizzieren, hilft ein einfaches Brainstorming – bestenfalls im Team.
2. Keep it simple
Bereits angedeutet, ist das Logo als auch die damit verknüpfte Botschaft so einfach wie nur möglich gehalten. Super Beispiele sind hierfür große Unternehmen wie von Amazon, Coca Cola, McDonalds, Google, Nike oder auch Audi. Was fällt auf? Diese Logos sind meist so einfach gehalten, dass sie jeder von uns nachzeichnen könnte und dennoch sind sie unverwechselbar.
Ob man ein Logo nun selbst gestaltet oder sich eines über einen Designer oder Plattformen wie 99designs gestalten lässt, sollte genau dieser Fakt immer wieder überprüft werden: ist das Logo einfach genug, um es sich schnell einprägen zu können? Dazu sollten Bestandteile und Farbanzahl der Grafik möglichst gering sein.
Tipp: Wenn Du ein Logo erstellen lässt, mach einfach den Selbsttest. Schau dir das Logo wenige Sekunden an, nimm dir dann Zettel und Stift und versuche es nachzuzeichnen – war es einprägsam genug?
3. Typografie
Ähnliche „Gesetze“ treffen auch auf die Typografie eines Logos zu. Was fällt bei den genannten Marken Amazon, Coca Cola, McDonalds, Google, Nike oder auch Audi auf? Schriftzug und / oder Logo bestehen meist nur aus einer Schriftart – eher selten sind es zwei.
Und auch die Schriftart vermittelt ein bestimmtes „Feeling“ beim Verbraucher. So kann eine Schriftart eher konservativ wirken oder auch frisch und lebendig oder eher altbacken. Daher ist es wichtig, Punkt 1 gut ausgearbeitet zu haben, um dem Designer ein optimales Briefing vorlegen zu können und am Ende ein ebenso optimales Ergebnis zu erhalten.
Tipp: Die Schriftart sollte nicht nur dem Auftraggeber gefallen, sondern auch für Web- und Printprodukte geeignet sein – Testing von finaler Entscheidung nicht vergessen!
4. Abkupfern verboten
Nun mag man vielleicht auf die grandiose Idee kommen: „Wenn das Google-Logo so toll ankommt, dann lasse ich mir halt ein ähnliches erstellen.“. Aus zwei wesentlichen Gründen sollte man das absolut sein lassen. 1. Kann es hier zu markenschutzrechtlichen Problemen und sogar gerichtlichen Auseinandersetzungen kommen. Das will hoffentlich keiner. 2. Soll eine eigene neue Marke erschaffen werden. Das eigene Logo an ein bekanntes Markenlogo anzulehnen, schafft schlussendlich vor allem beim Verbraucher Verwirrung und das sollte absolut nicht dein Ziel sein.
Tipp: Markennamen und Logos sollten generell noch einmal markenschutzrechtlich überprüft werden. Hierzu kann man beispielsweise online eine Markenrecherche über das DPMA durchführen.
5. Testen und optimieren
Lässt du dir das Logo von einem Designer oder über eine Design-Plattform erstellen, wirst du wahrscheinlich mehrere Varianten deines gewünschten Logos sehen. Vermutlich wirst du recht schnell eigene Favoriten haben. Dennoch: es geht nicht nur um den eigenen Geschmack, sondern um (Punkt 1!) die Botschaft, die beim Kunden ankommen soll. Dazu teste das zukünftige Logo und frage Freunde und Bekannte nach Ihrer Meinung. Darüber lassen sich viele neue Ansichten und Erkenntnisse gewinnen, die von Bedeutung sein können. Außerdem sollte die Brauchbarkeit des Logos im Web- und Printbereich getestet werden.
Tipp: Online-Umfragen kannst du einfach und schnell über polldaddy.com oder surveymonkey erstellen und an deine Freunde schicken. Die Antworten kannst du im Anschluss direkt an einer Stelle auswerten.
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Ein einfaches, prägnantes Logozeichen hat mit Sicherheit einen höheren Wiedererkennungswert als irgendwelche grafisch anspruchsvollen Zeichen. Generell fällt mir in der Werbung ein Trend in Richtung „Weniger ist mehr“ auf. Je reizüberfluteter die Umwelt ist, desto auffallender sind Stimuli, die eher einfach und zurückhaltend wirken. Sie ködern nun die Aufmerksamkeit, da sie sich vom allgemeinen hohen Reizpegel abheben. Eine Investition in ein professionell hergestelltes Logo rentiert sich alle mal – wenn man dabei diesen Grundsatz beachtet.
Keep it simple is wohl der beste Rat bezüglich LOGO Entwicklung. Die meist bekannten Logos sind ja auch minimalistisch. Mein Sohn beschäftigt sich mich Grafik und Webdesign und er meint immer das weniger besser ist als mehr. Es kommt halt auf das Detail an.
Gruß Wolfgang.
Danke für die tollen Tipps! Bin gerade dabei, ein Logo für meinen Shop zu erstellen und das hat mir sehr geholfen. Man möchte den Kunden schließlich auch emotional abholen
Jaja das Logo. Sollte ich endlich auch mal angehen, aber wenn ich mir meine Konkurrenz ansehe, bekomme ich von Scherenschnitten, einfachen Schwarz-Weiß-Abgleichen genug. Meine Webseite ist sicherlich Beweis genug dafür, dass ein Logo und Design eine Webseite aufwerten. Vielleicht setze ich mich gleich nochmal an Photoshop ;-)
Ich hatte echt auch schonmal darüber nachgedacht, einen Designer ranzulassen oder nem Studenten der Kunstuni nen Zwanni zu geben, aber… Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach…
Hallo,
toller Tipp mit dem Nachzeichnen des Logos bei Punkt 2. Habe bisher schon eine Plattform für die Erstellung eines Logos aus der Crowd genutzt und leider keine guten Erfahrungen gemacht. Die Vorschläge waren allesamt eher schnell hingezeichnet. Zudem haben sich von Designer per Mail -unabhängig von der genutzten Plattform gemeldet- und noch weitere Angebote abgegeben als die eigentliche Abgabe schon vorüber war. Das habe ich eher als lästig empfunden…
Vielen Dank für die Tipps!
Die Website unserer Firma ist vor kurzem fertig geworden und der Entwurf des Firmenlogos ist uns nicht leicht gefallen. Letztendlich ist es ziemlich gut geworden, wie ich finde.
Ich würde mich über Meinungen zu unserem Firmenlogo freuen.
Viele Grüße
Hi Jasmina,
Vielen Dank für diesen ausführlichen und hilfreichen Beitrag!Super Tipps.
Liebe Grüßen,
Tina