Google verändert kontinuierlich Algorithmen und damit Rankingfaktoren. Hummingbird, Panda, Penguin und Phantom sind ihre Namen und sie sorgten dafür, dass das was vor 3 Jahren in Sachen SEO eine Seite noch gut in die Top 10 Rankings brachte, heute teils nur noch schwerlich funktioniert. Berechtigterweise drängt Google damit zu mehr Webseiten-Qualität und lässt nach und nach inhaltlich schwache und Spam-Seiten in der Versenkung verschwinden. Die Frage ist jedoch, wie man seine Webseite optimal aufstellt, um jenem Qualitätsanspruch zu genügen und damit für User und Suchmaschine gleichermaßen attraktiv zu bleiben.
Das holistische Webseitenkonzept wird aus den benannten Gründen immer öfter diskutiert. Was genau das bedeutet und welche Rolle es im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung spielt, zeigt dir dieser Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Qualität vor Quantität
Onpage im Zentrum der Suchmaschinenoptimierung
Es ist mittlerweile angekommen, dass eine positive Nutzererfahrung für Google wesentlich wichtiger ist (und natürlich auch für den Nutzer) als etliche Keywords auf einer Seite unterzubringen und damit „irgendwie, hauptsache oben“ zu ranken. Besonders wer langfristig denkt und Erfolg haben möchte, wird mit dieser „quick & dirty“-Lösung nicht mehr weit kommen.
Teils liest man davon, dass sich auch lange Besuchszeiten positiv auf die Entwicklung einer Webseite auswirken. Aber auch diese These ist kritisch zu betrachten, soll der Nutzer doch möglichst schnell und einfach zu seiner gewünschten Information gelangen.
Schon spannender im Hinblick auf Positionierungen wird die Wertung der Verweildauer in Kombination mit Kennzahlen wie Click Through Rates und Exit Rates. Hier kann Google durchaus unterscheiden, ob die Webseite hilfreich für den User war oder nicht.
Fakt ist, mehr denn je rückt die Onpage-Optimierung von technischen, über mobile bis zu inhaltlichen Faktoren in den Fokus. Da ist es kaum verwunderlich, dass mehr und mehr Konzepte zur Erstellung eines guten technischen Fundaments bis hin zu schlüssigen und umfangreichen Inhalten entstehen. Eines dieser Konzepte ist der holistische Ansatz der Suchmaschinenoptimierung.
Was ist ein holistisches Webseiten-Konzept ?
Holistisch bedeutet in erster Linie: ganzheitlich und allumfassend. Wie auch schon im Blog bei seologen.ch zum Thema „holistische Inhalte“ beschrieben wurde, ist der Ansatz der holistischen SEO die Umsetzung der Ganzheitslehre in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung.
Wir sprechen also nicht nur von Keywords und nicht nur von WDF*IDF.
Der holistische Ansatz versucht eine Suchanfrage und verwandte Suchanfragen so ganzheitlich wie möglich zu beantworten:
- Inhalte (Texte, Bilder, Video, Podcast…)
- Themen (Proof-Terms und Relevant-Terms)
Wichtig ist auch hier die Usability und das Design der jeweiligen Seite – Content muss entsprechend gestaltet sein, um die Aufmerksamkeit der User zu gewinnen.
Von Semantik und Holistik
Da wären wir beim SEO-Bullshit Bingo angekommen :-) Nein, ganz so schlimm wird es nicht.
Während Semantik nun lang Zeit eines der top Themen in der Suchmaschinenoptimierung war, wobei es im Kern um die Bedeutungslehre von Begriffen und Begriffskombinationen ging, ist Google mittlerweile durchaus auch in der Lage, die Holistik einer Webseite zu bewerten. Dies begann mit der Einführung des Hummingbird Algorithmus und wird seither kontinuierlich optimiert. (Siehe Google Updates der letzten Jahre)
Im Grunde muss man es so sehen: jede Suchanfrage ist eine Frage, auf die Google eine möglichst passende gute Antwort geben möchte. Diese Antworten liefern Webseiten. Die besten Antworten (Webseiten) sollen sich im optimalen Fall in den ersten Suchergebnissen finden lassen.
Aber wie entscheidet Google, was eine gute Antwort ist? Und wie entscheidest du, welche Inhalte für deine Webseite im Sinne des holistischen Ansatzes gut sind?
Nehmen wir mal an, du hast eine Webseite zu ergonomischen Mäusen. Dann ist dein wichtigstes Keyword vermutlich „ergonomische Maus“. Weitere relevante Suchbegriffe sind dann beispielsweise „ergonomische Maus kaufen“, „ergonomische Maus Test“ usw..
Nun kommen aber die Relevant-Terms hinzu. Hierbei geht es nicht nur darum, was genau du anbietest, sondern welche Suchbegriffe indirekt noch mit deinem Kernthema zu tun haben. In Bezug auf ergonomische Mäuse können das unter anderem folgende sein: „Daumen Schmerzen Computer“, „Rhizarthrose Daumen“, „Rhizarthrose was tun“.
Das Ganze ist aus zwei Gründen wichtig für dich und deine Webseite:
1. Du beschäftigst dich nicht ausschließlich mit „ergonomischen Mäusen“, sondern bietest holistische Inhalte zur Thematik an, die Antworten auf Fragen liefern. Du zeigst Google damit, dass du dich mit relevanten Themen beschäftigst, die mit dem Kern-Thema in Zusammenhang stehen.
2. Du führst potentielle Kunden auf deine Webseite, die vorher gar nicht nach deinem Kern-Angebot gesucht haben, aber das ihnen helfen kann, die Problematik zu lösen – also beispielsweise die Daumen-Schmerzen bei der Arbeit am Computer loszuwerden.
Kurz zusammengefasst:
- Deine Webseite dreht sich um ein bis wenige hauptsächliche Keywords
- Relevant Terms sind alle Terme, die semantisch mit deinem Haupt-Keyword verwandt sind (meist ein Themenzweig)
- Proof Terms sind alle Terme, die semantisch nah an deinem Haupt-Keyword sind
Wieder einmal das A und O: die Zielgruppe kennenlernen
Dem voraus geht, dass du deine Zielgruppe kennen lernst. Es macht kaum noch Sinn, einfach irgendeinen Text zu „ergonomischen Mäusen“ runter zu brettern. Mach dich bekannt mit den Problemen und Bedürfnissen jener Personen, die du ansprechen möchtest. Lerne von ihren Erfahrungen und fokussiere dich auf ihre Probleme, die du mit deinem Angebot löst!
Das kannst du tun :
- informiere dich aufmerksam in passenden Foren
- informiere dich über Zeitschriften und Zeitungen
- nutze das W-Fragen-Tool
- betrachte dein Kern-Thema selbst von verschiedenen Themen-Ebenen und stelle dir Fragen, die sich auch die Zielgruppe stellt/stellen könnte
Anfangen, ausbauen, dranbleiben, weiter machen
Machen wir uns nichts vor, du wirst keine holistisches Webseite mit allumfassenden Informationen von heute auf morgen umsetzen. Du lernst deine Zielgruppe nach und nach kennen, mit ihren Problemen, Bedürfnissen ..und Suchanfragen.
Ob als Blogger, Shopbetreiber, Betreiber einer (Nischen)-Webseite solltest du jedoch vor allem eins tun: anfangen. Und wenn du begonnen hast, deine Webseite aufzubauen, musst du dranbleiben!
Zum Dranbleiben gehören auch regelmäßige Auswertungen und damit einhergehend die Frage: Wie finden Nutzer auf meine Seite? Dazu kannst du ganz unterschiedliche Tools nutzen. Die Google Webmaster Tools können hier beispielsweise eine Hilfe sein. Hier erfährst du unter dem Punkt Suchanfragen, nach welchen Begriffen Nutzer suchten bzw. deine Webseite angezeigt wurde. Hier lassen sich immer mal wieder tolle neue Themen finden.
Ich finde: der holistische Ansatz ist absolut ein guter und gewinnbringender Ansatz, um eine Webseite auszubauen, aufzubauen und auf den vorderen Seiten bei Google & Co. zu positionieren. Zudem bieten holistische Inhalte für Nutzer einen größeren Raum zur Information, wodurch meiner Meinung nach auch noch ein wesentlich besserer Trust zwischen User und Webseite entsteht.