Den SEO-affinen Lesern ist es sicher nicht entgangen: vor ca. einer Woche führte Google ein neues Suchergebnis-Design ein. Gibt man nun eine Suchanfrage ein, erscheinen die Ergebnisse in etwas anderem Format und Design. Auf den ersten Blick mag es so aussehen als hätte sich da gar nicht viel getan – doch die Tücke versteckt sich im Detail – vor allem für Webseitenbetreiber, die Wert auf gut gepflegte Meta-Daten legen.
Google „Cut Off“ – was hat sich verändert?
Sieht man sich die Ergebnisse nun mal genauer an und vergleicht diese mit der vorherigen optischen Variante der Suchergebnisse fallen insbesondere folgende Änderungen auf:
- es gibt nun eine einheitliche Zeilenhöhe
- die Schrift wurde leicht vergrößert
- Unterstreichungen fallen komplett weg
- Anzeigen werden nicht mehr farblich hinterlegt
- Anzeigen werden mit einem kleinen gelben Hinweis „Anzeigen“ markiert
Welche Folgen hat das Redesign?
Auch wenn die Änderungen minimal erscheinen, haben sie dennoch größeren Einfluss auf die Darstellung der Suchergebnisse und damit auch das Verhalten von NutzerInnen, wodurch erneute Maßnahmen durch das Online Marketing bzw. die Suchmaschinenoptimierung notwendig werden.
Fakt 1: Wenn der „Container“ für die Anzeige der organischen Suchergebnisse gleich groß bleibt, die Größe der Schrift aber steigt, können schlussendlich weniger Zeichen angezeigt werden. Es ist also wahrscheinlich, dass Title Tags, die bislang nach der Maßgabe < 70 Zeichen erstellt wurden, nun eben nur noch zu ca. 2/3 angezeigt werden.
Das führt dazu, dass sehr wahrscheinlich wichtige Begrifflichkeiten im Title Tag fehlen und damit die schnelle und gute Lesbarkeit (Scan) der Titels sinkt, was wiederum die Klickrate verringern kann.
Da sich die Anzeigen zudem nur noch marginal von den organischen Suchergebnissen unterscheiden, ist außerdem anzunehmen, dass mehr Unternehmen sich im Zugzwang sehen, zusätzlich zur organischen Positionierung, Anzeigen über Google Adwords zu schalten, um im Wettbewerb sichtbar zu bleiben.
Welche Aspekte muss man für einen guten und passenden Title Tag nun beachten?
- die Anzeige des Titles bemisst sich nicht nach Anzahl der Zeichen, sondern nach der gemessenen Gesamtbreite des Textes (Pixelgröße)
- mehr Großbuchstaben und breite Buchstaben (wie bspw. R,B,T,S,W etc.) nehmen auch mehr Platz / Pixel weg
- schmale Buchstaben (wie bspw. I,l,i,n, etc.) nehmen weniger Platz / Pixel in Anspruch
- da der Suchbegriff in den Ergebnissen fett dargestellt wird, ist dessen Länge ebenfalls entscheidend (je länger der Suchbegriff, desto mehr Platz wird in Fettschrift in Anspruch genommen)
Was kann ich tun, um lesbare und passende Title Tags zu erstellen?
Für kleinere, überschaubarer Webseite und Shops ist die Umstellung wahrscheinlich in relativ kurzer Zeit erledigt. Schwieriger und wesentlich aufwändiger wird dies bei Webseiten und Shops mit >100 Unterseiten, da ein manuelles Eingreifenfeigentlich immer notwendig ist.
Ob ich meine Seite nun selbst optimiere oder von einer Agentur optimieren lasse, sollte das Redesign und damit die veränderte Darstellung der Suchergebnisse unbedingt auf die To-Do-Liste kommen. Schließlich beziehen viele Seiten und Shops einen Großteil ihres Traffics über organische Suchergebnisse bei Google.
Um zu prüfen, ob die Pixelbreite des Titles und die Anzeige der Meta Description im neuen Google Design dargestellt wird, gibt es auch schon ein paar richtig gute Lösungen. Eine dieser Lösungen / Tools ist das SERP Preview Tool von Torben Leuschner.
Hier kann man den gewünschten Suchbegriff, Title Tag, URL und Description eingeben und erhält schließlich die Ausgabe des Suchergebnisses, wie es im neuen Design bei Google nun aussehen würde – optimal, um Meta Daten anzupassen und gleichzeitig selbst zu testen, inwiefern diese für NutzerInnen überhaupt ansprechend sind.
