Motivation & Bloggen – was sich liebt, das neckt sich

Motivation und Bloggen

Über Blogprofi Michael stieß ich gestern auf eine Blogparade initiiert von Kathrin (startup-erfolg.de) namens „Mit Zuckerbrot und Peitsche – Wie motivierst Du Dich?“. Dazu hat sich Kathrin ein paar Fragen ausgedacht, die sie teilnehmenden Bloggern stellt und es in jedem Fall wert sind, darüber mal genauer nachzudenken. [Update: sorry Kathrin, habe erst zum Ende hin gesehen, dass die Blogparade nur bis zum 19.03 lief.]

Was treibt Blogger an?

Um zu verstehen, was Blogger im Allgemeinen antreibt, werfe ich vorerst gern nochmal einen Blick auf die verschiedenen Blogger-Typen, die man mittlerweile grob definieren kann. Da gibt es die Fashion- und Design-Blogger, die Tech-Blogger, die Gesellschafts- und Politik-Blogger, die Food-Blogger, die Entertainment-Blogger … das Spiel kann man unendlich weiterführen. Grundlegend geht es jedoch fast immer um folgende Dinge beim Bloggen: man möchte die eigene Meinung verbreiten, gehört (gelesen) werden und zur Diskussion anregen. Man möchte mit dem Blog Geld verdienen. Man bloggt aus Imagegründen. Man bloggt aus Marketinggründen. Man bloggt einfach wegen der Lust am Schreiben. Man bloggt im Namen eines Unternehmens….

Motivation und BloggenAngefangen habe ich mit dem Bloggen nur nebenbei und als Hobby. Ein wirkliches Ziel habe ich zu Beginn nicht verfolgt. Es war eine ganz nette Möglichkeit, sich auszutauschen und mit anderen am Thema interessierten Personen in Kontakt zu kommen. Mit der Zeit hat das Bloggen für mich jedoch einen wesentlich wichtigeren Status. Mittlerweile verdiene ich damit unter anderem meinen Lebensunterhalt und nutze das Bloggen auch als Marketing-Instrument für meine Selbständigkeit.

Was mich in erster Linie antreibt, ist der Spaß am Schreiben, Recherchieren und an neuen Themen und Entwicklungen, die in meinen speziellen Interessenbereich fallen. Diese Freude am Bloggen ist natürlich nicht jeden Tag gleich groß und immer 100%ig vorhanden. Das ist wie mit allen anderen Tätigkeiten – mal hat man mehr Lust darauf, mal weniger, manchmal hat man einen „Flow“ und schreibt gleich 10 Artikel an einem Tag, manchmal will einem so gar kein gerader Satz über die Tastatur kommen. Das ist dann eben auch mal so.

Wie zelebriert man als Blogger Erfolge?

Von einem richtigen Zelebrieren kann ich persönlich nicht wirklich sprechen. Ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn neue Besucher Artikel kommentieren, Artikel geteilt, geliked und gepostet werden. Wenn sich die Besucherzahlen erhöhen oder die Direktvermarktung gerade gut läuft oder mal eine Anfrage zur Teilnahme an einer Experten-Diskussionsrunde kommt. Vielleicht würde ich Erfolge „zelebrieren“, wenn ich hier im Monat mehrere 100.000 Besucher verzeichnen könnte – aber ich bin ja genügsam und bis dahin ist es noch ein weiter Weg ;-).

Blogerfolge zelebrierenAuf der anderen Seite zelebriere ich den ein oder anderen Erfolg im Rahmen meiner Selbständigkeit schon mal gern. Wenn beispielsweise ein Projekt abgeschlossen ist oder gerade richtig gut durchstartet. Dann gönne ich mir auch mal was – vorzugsweise sind das meist ein paar freie Stunden ;-).

Aber man kann als Blogger Erfolge auch durchaus zelebrieren. Beispielsweise im Rahmen von Gewinnspielen oder Postings mit einem Dank an  Leser und Netzwerk. Peer vom SiN-Blog feierte in diesem Jahr den 5. Geburtstag seines Blogs – auch ein Erfolg, der es würdig ist, zelebriert zu werden.

Wie geht man als Blogger mit Niederlagen um?

Diese Frage finde ich ein wenig schwierig zu beantworten. Denn um eine Niederlage zu definieren, brauche ich erst einmal Ziele und Ziele setzt sich nun mal nicht jeder Blogger. Im letzten Jahr hatte ich mal den Versuch gestartet, jeden Wochentag einen Artikel zu veröffentlichen. Eine ganze Weile ging das auch gut, aber irgendwann ist schlichtweg die Luft raus. Das war nun keine wirkliche Niederlage, aber es könnte eben eine sein, wenn das ein fest definiertes Ziel eines Bloggers ist.

Eine Niederlage wäre für mich als Bloggerin, wenn ich mir hier 2 Jahre den Wolf schreiben würde und auch nach dieser Zeit niemand auf das Geschriebene reagiert. Keine Kommentare, keine Shares, nichts. Das wäre unschön, ist aber Gott sei Dank nicht der Fall.

Ziele setze ich mir im Allgemeinen schon. Sie sind hoch, aber nicht unerreichbar. Erreiche ich sie, freue ich mich und denke mir was neues aus. Erreiche ich sie nicht, versuche ich zu verstehen, woran das lag und kann dann nur eins tun: daraus lernen. Aufzugeben, den Kopf hängen zu lassen oder andere destruktive Dinge bringen einen weder im Alltag, noch als Blogger voran.

Durchhalten: Zuckerbrot? Peitsche? Oder beides?

Da ich mich nicht wirklich entscheiden kann, tendiere ich mal zu „beides“ :-). Mal ist man als Blogger, wie sonst auch, eben intrinsisch motiviert, mal extrinsisch motiviert und jede Art der Motivation kann einen anderen Ursprung haben. Destruktiv empfinde ich eine ausschließlich extrinsische Motivation, die nur durch die „Peitsche“ zustande kommt. Das macht weder Spaß, noch ist es horizonterweiternd und erfüllend. Am Ende sind solche Projekte fast immer zum Scheitern verurteilt.

Wer oder was inspiriert mich als Blogger?

Vorrangig inspirieren mich als Bloggerin vor allem anderen Bloggerinnen und Blogger – in erster Linie Blogs mit Inhalten, die ich aufgrund der Qualität sehr schätze. Ob diese Blogs wahnsinnig bekannt oder gut besucht sind, macht dabei keinen Unterschied. Unter anderem zähle ich dazu Blogs wie Selbständig im Netz, Eisys Blog, Karl Katz´ Blog, den wds7-Blog, Peters Place, Bohncore, AndiliciousElmastudio und den Blog von Torben Leuschner.

Ebenso inspirieren mich aber auch meine Kunden, ehemalige Kollegen und auch Gespräche mit Freunden (egal ob sie bloggen oder eben nicht).

Was war das bisher wichtigste Ziel?

Ziele des BloggensOkay, das erste wichtigste Ziel war überhaupt mit dem Bloggen anzufangen und es regelmäßig und dauerhaft zu betreiben. Das könnte ich natürlich schon mal als erreicht bezeichnen, denn so soll es für die Zukunft auch bleiben.

Ein weiteres wichtiges Ziel ist für mich im Rahmen meiner Selbständigkeit vom Bloggen einen Teil meiner Einnahmen zu realisieren. In welchem Maße, das habe ich mir in mühevoller Kleinarbeit in meinem Businessplan zusammengerechnet und bislang kann ich zumindest zu den bisherigen kleinen Milestones sagen: erfolgreich erledigt.

Selbstmotivation oder Leitspruch?

Nein, ich habe keinen schlauen Satz an meinem Bildschirm kleben, der mir jeden Tag sagt, wie unglaublich toll motiviert ich bin, sein soll oder sein könnte. Ich glaube, dass  sich Motivation vor allem dann einstellt, wenn man auch mal einen demotivierten Tag akzeptiert und die Ziele, die man sich mal gesetzt hat, nicht aus dem Fokus geraten. Das hilft mir zumindest mehr als ein sehr schlauer Spruch, den ich mir entweder sage oder den ich lese.

Aber auch da tickt ja jeder anders. Der eine muss unter Druck stehen, um gut arbeiten zu können, der andere braucht Ruhe und Zeit. Der nächste braucht einen Satz, der am Bildschirm klebt und der übernächste guten Zuspruch von Familie und Freunden.

Motivationsoptimierung nötig?

Während ich diesen Artikel schrieb, habe ich teilweise darüber nachgedacht, ob ich vielleicht so etwas wie eine „Motivationsoptimierung“ nötig hätte. Ob aus dem Ganzen vielleicht „noch mehr herauszuholen wäre“. Ob es bessere Strategien für noch mehr und noch längere motivierte Phasen gibt.

Fazit: Ich für meinen Teil glaube, die aktuell beste Motivations-Strategie gefunden zu haben. Ich habe Rituale in meinem Arbeitsalltag und erlaube es mir dann und wann auch mal demotiviert zu sein. Dann schreibe ich eben nicht, sondern erledige Buchhaltung, den eMail-Verkehr und andere Dinge, die nicht so viel Gehirnschmalz erfordern und die ich ungern mache, wenn ich gerade richtig Lust habe, Blogposts zu schreiben.

 


Bildquelle: aboutpixel.de / Tastatur „Macht alles gut“ © Andreas Ludwig, boutpixel.de / ich feier mich selbst :-) © marshi, aboutpixel.de / Viele Treffer aber kein Volltreffer © Rainer Sturm

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

4 Kommentare

  1. Hallo Jasmina,
    muss zugeben, dass ich hier schon seit einiger Zeit nicht mehr gewesen war. Sieht klasse aus das neue Design :-)
    Mich persönlich motivieren ebenfalls die Ziele, die ich mit dem jeweiligen Blog verfolge. Bestärkt werde ich dabei durch Faktoren, die mich auf eine gute Entwicklung hinweisen. Das können Statistiken, oder positive Kommentare sein.
    Ich wünsche dir für deine Zukunft Motivation und vor allem viel Freude am Bloggen.
    Gruß, Viktor

  2. Sehr netter Artikel!
    Meine Motivation beziehe ich immer daraus, dass ich gerne meine Erfahrungen und meine Neugier mit anderen Teile. Das führt zwar nicht zu kontinuierlichem (also z.B. zu täglichem) Wachstum, aber die Inhalte werden doch stetig mehr!
    Danke für die Inspitation!

    Gruß

    JOTTEFF

  3. Hallo Jasmina,

    das Schwierige am Bloggen ist tatsächlich das Durchhalten. Trotzdem gönne ich mir immer wieder kleine Pausen. Gerade wenn man nebenberuflich bloggt, und dann auch noch den Anspruch hat täglich zu posten, kann das über kurz oder lang zu einer Last werden. Und dann muss man sich einfach auch mal eine Auszeit genehmigen. Früher hatte ich Angst, meine Leser könnten mir abhauen. Aber mittlerweile seh ich das alles etwas entspannter :)

    Gruß
    Carsten

    1. Hallo Carsten,

      genau so ist es! Ich finde es toll, wenn man es schafft, täglich zu posten – aber unter Druck und Zwang führt das meines Erachtens zu nichts. …und wie Du schon richtig sagst, die Leser hauen deswegen auch nicht gleich ab :)

      LG
      Jasmina

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