Wie viele Selbständige, die im Online Marketing tätig sind, habe auch ich kein wirklich „festes Büro“ wie man es sich typischerweise so vorstellt. Ich habe auch keine Meetingräume, die permanent bereitstehen, um mit Workshops und Besprechungen gefüllt zu werden.
Von Beginn an habe ich mein Unternehmen auf eher minimalistische Beine gestellt. Am Anfang war es mir einfach zu teuer, einen externen Büroraum zu mieten. Heute wäre es finanziell möglich, aber der Sinn erschließt sich mir nicht. Ich stand mehrmals vor der Frage, ein kleines „vor-Ort-Team“ aufzubauen, habe mich aber aus diversen Gründen immer wieder dagegen entschieden.
Der wichtigste Grund war für mich immer, meine eigene Flexibilität weiterhin erhalten zu können. Was meine ich damit? Ich arbeite am liebsten da, wo ich mich wohlfühle.
Ich habe genügend Jahre in Großraumbüros und piefigen Konzernzentralen gearbeitet und weiß heute sehr zu schätzen, dass ich vor dem Fenster etwas Grün habe und den Raum nicht mit 24 anderen Personen teilen muss, die nicht nur meine Konzentration, sondern auch meine Stimmung beeinflussen. Ich arbeite gern allein und konzentriert. Ich genieße, dass mein Arbeitsweg keine 10 Meter beträgt und ich am Nachmittag nicht mit tausend anderen auf der Stadtautobahn im Stau stehen muss. Und wenn es mit der Konzentration eben gerade nicht klappt, schnappe ich mir meine Hunde und gehe eine Runde an die frische Luft.
Und nur für eine „schicke Adresse“ in ein externes Büro umziehen? Mit Arbeitsweg und ohne Wohlfühlumgebung? Wirklich nicht mein Ding. Letztes Jahr habe ich das ausprobiert und es ziemlich schnell bereut (und dann auch wieder rückgängig gemacht :-) )
Dein Ding ist das auch nicht? Ich zeige dir hier, welche tollen flexiblen Möglichkeiten es heute gibt, relativ einfach ein Unternehmen zu starten, ohne teure Büroräume und Meetingräume auf Dauer anzumieten.
Inhaltsverzeichnis
Das virtuelle Büro
Mein Privatbereich war mir schon immer heilig. Meine Entscheidung stand jedoch schon kurz nach der Gründung fest: ich wollte kein externes Büro, aber ich wollte auch nicht, dass meine Privatadresse gleich meiner Geschäftsadresse ist. Deswegen entschied ich mich recht schnell für eine sehr flexible Variante namens „virtuelles Büro“.
Ein virtuelles Büro ist ideal, wenn du vor allem aus dem Home Office heraus arbeites, aber dennoch eine repräsentative Geschäftsadresse haben möchtest.
Post und Anrufe landen im virtuellen Büro und werden dort auch angenommen – je nach vertraglicher Vereinbarung werden die Anrufe und die Post weitergeleitet oder du bekommst Infos darüber und holst deine Post selbst ab. Da gibt es sehr unterschiedliche Modelle.
Der Vorteil eines solchen virtuellen Büros ist für mich: die Geschäftsadresse und die Telefonnummer bleibt immer gleich und es ist immer jemand erreichbar. Egal, ob du privat umziehst; heute hier, morgen dort arbeitest oder einfach mal für einige Monate im Ausland unterwegs bist.
Das Ganze kostet natürlich etwas Geld, ist aber verträglich und in unserer Region definitiv günstiger als ein externes Büro zu mieten.
Büroräume mieten – für ein paar Tage oder Wochen
Dennoch kann es natürlich mal sein, dass man dennoch ein externes Büro benötigt. Vielleicht möchtest du mit einem Team an einem Projekt arbeiten, das einige Wochen dauert. Oder dein Home Office wird gerade umgebaut oder du ziehst um und du brauchst dennoch einen Arbeitsraum.
Dann gibt es häufig auch die Möglichkeit, Einzelbüros oder Teambüros tage- oder wochenweise (manchmal auch monatsweise) zu mieten.
Die tageweise oder wochenweise Anmietung ist zwar oft nicht unbedingt günstig. In Summe aber günstiger, als ein permanentes Büro gemietet zu haben, es aber nicht oder nicht gern zu nutzen.
Meetingräume, Tagungsräume und Räume für andere Veranstaltungen
Jetzt sagst du vielleicht: „Aber hey, ich brauche ab und an Räume, die ich für Workshops nutzen kann. Wie soll das denn ohne eigenes Büro gehen?“. Auch dafür braucht man längst kein eigenes Büro mehr.
Meetingräume mieten für Workshops, Tagungen, Vorträge oder was auch immer ist heute wirklich keine Zauberei. Es gibt viele gute Anbieter, die tolle Räumlichkeiten und ein „angenehmes Drumherum“ anbieten. Kurzfristig, mittelfristig und auch langfristig. Oft gibt es auch die Möglichkeit Getränke und Snacks dazu zu buchen, was im Umkehrschluss wieder etwas weniger Arbeit für dich bedeutet.
Solche Räume sind auch ideal, um Kunden und Geschäftspartner zu empfangen, wenn es beispielsweise an Vertragsverhandlungen oder längere Planungen und Besprechungen geht.
Coworking Spaces
Noch einen Schritt weiter gehen die Coworking Spaces. Hier in Berlin gibt es davon etliche. Ich muss aber gestehen, ich habe noch nie ausprobiert in einem Coworking Space zu arbeiten. (Liegt wahrscheinlich noch an meinem alten Großraumbüro-Trauma ;-) )
Die Idee eines Coworking Space ist, dass Menschen in einer lebendigen Arbeitsumgebung zusammenkommen, die beruflich eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Warum das Ganze? Um nicht allein zu arbeiten und sich gegenseitig vielleicht sogar zu inspirieren oder fürs Networking.
In den typische Coworking Spaces gibt es mehrere unterschiedliche Sitzmöglichkeiten, natürlich WLAN, Getränke und Snacks. Die Kosten hierfür liegen hier meist bei unter 10 Euro pro Tag. Das kommt natürlich auch darauf an, wo der Coworking Space liegt.
Mein Fazit – ideale Flexibiliät für jeden
Ich finde, dass die „neuen“ Möglichkeiten der Miete von Büroräumen, Tagungsräumen & Co. wirklich toll sind und viele Möglichkeiten eröffnen, ein Unternehmen professionel zu präsentieren. Und das Ganze ohne, dass man dafür hohe monatliche Kosten oder Einbußen in Sachen Flexibilität oder Spontaneität in Kauf nehmen muss.
Wie siehst du das? Arbeitest du lieber im Home Office oder in einem externen Büro? Und warum hast du dich für eine der beiden Varianten entschieden? Ich freue mich auf dein Feedback in den Kommentaren.
Interessanter Artikel, also bei mir ist das etwas gemischt:
Im Office ist es manchmal echt warm und ungemütlich, wohingegen ich zuhause auch ganz locker in einer kurzen hose oder jogging hose arbeiten kann. andererseits läuft man halt bei homeoffice gefahr, dass es doch zu gemptlich wird… von daher bin ich etwas im zwiespalt