Immer häufiger lese ich in anderen Blogs von Diskussionen rund um die Monetarisierung wiederum anderer Blogs. Dass es doof ist, mit dem eigenen Blog Kohle machen zu wollen. Dass man zu Beginn eines Blogs auf Werbung verzichten sollte. Dass Geld verdienen auch nur mit „Geld verdienen“-Blogs möglich ist. Und, und, und.
Um das Thema mal ein wenig anders zu beleuchten, als mit stereotypen Meinungsschaum drauf los zu donnern, führen wir uns doch noch einmal vor Augen, was ein Blog überhaupt ist.
Das Wort „Blog“ selbst entstand aus der Wortkreuzung Weblog, welche aus „World Wide Web“ und Log entstand. Aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht ist ein Blog ein individualisiertes Kommunikationsmittel. Meist konzentriert sich der Blogger in seinem Blog auf ein bestimmtes Thema (Nische) und spricht damit eine ganz bestimmte Zielgruppe an, die im besten Fall zu einer dauerhaften Anhängerschaft wird.
Inhaltsverzeichnis
Der Blogger – das Werbemonster
Nun haben wir also auf der einen Seite jemanden, der (aus welchen Gründen auch immer) Zeit und Mühe in Anspruch nimmt, um sich mit Themen, die ihn selbst und auch seine Leser interessieren, zu beschäftigen. Es kostet Zeit, zu recherchieren, einen Artikel zu schreiben und es kostet Zeit, den Blog an sich zu pflegen. Dazu gehört die Pflege von Kommentaren, optische Aktualität, die Pflege des dazugehörigen Netzwerkes … und auch wenn wir uns in Netz befinden – also einer Art beschleunigten Kommunikation – bedeutet dies nicht, dass die Betreuung eines Blogs nicht unheimlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Natürlich kommt ein Blogger zum Blog nicht wie die Jungfrau zum Kind, sondern entscheidet in (fast) jedem Fall sehr bewusst, ob er einen Blog führen möchte oder nicht. Damit einher geht ein bestimmtes Ziel, mit diesem Blog eine gewisse Art der Anerkennung, Genugtuung oder ähnlichem zu erlangen.
Der Leser – der Infosauger
Und auf der anderen Seite gibt es abertausende Menschen, die täglich im Netz auf der Suche nach qualitativ hochwertigen, wissenswerten, unterhaltenden Inhalten sind und diese möglich kostenlos auf ihren Display geliefert bekommen möchten. Wer kauft heute schon noch Sachbücher? Es gibt doch das Internet. Was ich nicht weiß, kann gegoogelt und u.a. in Blogs nachgelesen werden. Wozu also noch Geld ausgeben?
Ein Kompromiss
Nun bringen wir diese beiden Punkte zusammen. Links der Blogger, dem das Bloggen irgendwie Spaß macht und der trotzdessen einen hohen Zeitfaktor UND einige Kosten auf sich nehmen muss, um diesen Blog führen (Domain-/Hostingkosten, Werbekosten, etc.) und rechts, die Person X, welche einen unterhaltenden oder wissenserweiternden Faktor durch den Blog erlangt.
Und ich stelle mir nun die Frage, worin die Bösartigkeit liegen soll, wenn der Blogger contentrelevante Werbelinks-/Banner etc. (im besten Fall sogar Links, die er sowieso gesetzt hätte, nur diese im „monetarisierenden Fall“ mit einem Trackingcode des Affiliates o.ä. versehen sind), die dem interessierten Leser sogar noch zugutekommen (informationserweiternde Inhalte).
Natürlich kann es störend, sinnfrei und abstoßend sein, beim Betreten eines Blogs auf komplett contentfremde Werbeanzeigen zu stoßen. (Bspw. Erotik-Anzeigen in Gaming-Blogs ;-) ).
In vielen Fällen sind die Werbemaßnahmen jedoch relativ gut ausgewählt (und auch das kostet Zeit!) und bringen nicht nur dem Blogger ein paar Cent, sondern auch dem Leser weitere Informationen.
Ich persönlich würde mich eher freuen, wenn Kritiker anstatt destruktiven Gemotzes lieber Vorschläge und Wünsche in Kommentarfeldern hinterlassen würden. Das würde nicht nur den Bloggern, sondern letztlich auch den Lesern helfen, sich in einem Blog optimaler zu bewegen.
Posts zum Thema in anderen Blogs:
Blogszene – „Muss man als Blogger Geld verdienen?“
Homepage-Werbung „Wie wichtig ist Bloggern das Geldverdienen?“
Saschas World „Ist Geld wirklich alles ?“