Auch im Jahr 2016 wird es wieder viele Gründungen in Deutschland geben. Während die Einen als Team starten und Investoren einsammeln, gründen andere lieber als Einzelperson und mit Eigenkapital. Aus gutem Grund habe ich es vor 5 Jahren genauso gemacht und mich mit einem relativ niedrigen Risiko als Einzelperson und ausschließlich mit ein wenig Eigenkapital selbständig gemacht. Die Vermarktung der eigenen Idee, Produkte oder Leistungen ist besonders ab Start der Unternehmung wichtig. Doch blöderweise sitzt genau in dieser Phase das Budget meist nicht ganz so locker. Was kann man als Existenzgründer tun, um günstig und dennoch zielorientiert für das frischgebackene Unternehmen zu werben? 5 Tipps aus eigener Erfahrung.
Inhaltsverzeichnis
1. Werbung und Werbeartikel selbst gestalten
In den ersten Jahren, als auch mein Werbebudget knapp bemessen war, habe ich einige Dinge in Eigenleistung gemacht. Nun gut, man kann nun sagen: Du hast ja auch BWL studiert und weißt wie Marketing funktioniert. Dennoch war das Thema „Selbständigkeit“ auch für mich neues Terrain.
Wichtig war mir, dass die Dinge, die ich in Eigenleistung gemacht habe, nicht auch aussahen, als wären sie in Eigenleistung entstanden, sondern hätten ebenso gut von einer Agentur stammen können. Damit die Grundlagen gegeben sind, ließ ich Logos immer von bekannten Designern, Grafikern und Agenturen erstellen.
Die Anpassung solcher Logos für die Verwendung als Schriftzug, Klebeschriftzug für das Auto, Banner oder sonstiges habe ich dann jedoch selbst vorgenommen. Wie das geht? Ganz einfach. Es gibt ziemlich viele Online-Anbieter, die die Schriftzüge online annehmen und vor Ort drucken bzw. plotten und gegebenenfalls an das Auto anbringen. Als Beispiel kann man bei Folien-Arbeiter.de online Schriftzüge selbst gestalten, hier werden auch alle Arbeitsschritte einzeln erklärt. Im Anschluss bekommt man den Schriftzug zugeschickt und kann diesen auf das entsprechende Objekt anbringen.
2. Von der Gründung erzählen – versteck dich nicht
Um nicht aufdringlich zu wirken, habe ich mich früher auch oft zurückgehalten und in einem Gesprächsverlauf erst ziemlich spät erzählt, dass ich ein Unternehmen gegründet habe und was ich tue. Ich habe in den letzten 5 Jahren aber gemerkt, dass Bescheidenheit in dieser Hinsicht gar nichts bringt. Es macht das Gespräch nicht spannender und hat mir diese Herangehensweise auch noch nie einen Kunden gebracht.
Heute bin ich nicht mehr so zurückhaltend und berichte gern von meinem Unternehmen und den Dingen, die ich so tue. Es muss dabei gar nicht immer etwas „herausspringen“. Das wäre auch der falsche Ansatz. Es ist aber gut, die Menschen in seinem Umfeld immer wieder daran zu erinnern was man macht und wie man wem helfen kann. Die Zeit vergeht und du wirst merken, dass es sich herum spricht und nach und nach kommt ein potentieller Kunde nach dem Anderen auf dich zu.
3. Koordiniere Webseite, Blog, Facebook und Twitter selbst.
Nehmen wir mal an: dein Budget ist knapp, du brauchst aber noch eine Webseite, einen Blog, ein Facebook- und Twitter-Profil. Du kannst dir die Webseite nun komplett individuell programmieren lassen und auch bei Facebook und Twitter einen Profi die Arbeit machen lassen. Wie du dir aber vorstellen kannst, wird das einige Euro kosten.
Also ran an den Speck und mach es selbst. Mit WordPress kannst du tolle Webseiten erstellen lassen, die auf lizensierten WordPress Themes basieren und somit nur noch einen Bruchteil einer individuellen Programmierung kosten – und der Blog ist gleich inklusive. Du kannst aber auch selbst solch ein WordPress Theme kaufen und es selbst mit WordPress installieren – ein wenig Einarbeitung natürlich vorausgesetzt.
Ich glaube, dass man mit Willen und etwas Mut viele Dinge gut in Eigenleistung erledigen kann und nicht jeden Handgriff „outsourcen“ muss.
4. Visitenkarten immer parat haben
Auch wenn die Meisten von uns sicher eher online arbeiten, sind Visitenkarten doch noch nicht gänzlich ausgestorben. Ich kann nur den Tipp am Rande geben: nimm immer ein paar mit, wenn du unterwegs bist. Es kann nie schaden!
5. Geduld!
Last but not least brauchst du für die Vermarktung deines Unternehmens: GEDULD! Mit wenig Budget und Marketing aus Eigenleistung hat es kaum einer innerhalb von 24 Stunden geschafft, zum Business-Superstar zu mutieren. Also, mach dir einen konkreten Plan, setze diesen nach Vorgabe um, lege hier und da noch eine Schippe drauf und du wirst merken: nach einer Weile wird dein Geschäft ins Rollen kommen. Du darfst nur eins nie tun: Aufgeben!