Tipps für die Standortwahl in der Existenzgründung

standortwahlWer ein Unternehmen gründen will, muss sich natürlich auch damit auseinandersetzen und entscheiden, WO sich das Unternehmen niederlässt. Bei einem Einzelunternehmer, der beispielsweise im Online-Bereich tätig ist, spielt der Standort meist eher eine untergeordnete Rolle – Hauptsache, ein Internetanschluss ist verfügbar. So spielte es bei meiner Existenzgründung beispielsweise auch gar keine Rolle, ob ich nun vom Arbeitszimmer an meinem Wohnort agiere oder mir es an der Nordsee gemütlich mache. Doch das ist natürlich nicht bei jeder Existenzgründung oder jeder Expansion so. Einige hilfreiche Tipps, wie man einen guten Standort auswählt und findet, gibt dieser Artikel. 

Wie finde ich den richtigen Standort für mein Unternehmen?

Die Betriebswirtschaftslehre bietet einige Analyseverfahren zur Auswahl eines guten bzw. optimalen Standortes. Eine relativ bekannte Auswahlform ist die Nutzwertanalyse.

Dieses Analyseverfahren bewertet verschiedene qualitative und quantitative Faktoren eines Standortes anhand Gewichtungsfaktoren und Erfüllungsgraden, sowie daraus resultierender Kriteriennutzwerte. Damit versucht man, die „gefühlte“ Bewertung eines Standortes in Zahlen und damit in einem logischen System auszudrücken –was häufig auch gut gelingt. Doch einen Haken hat diese Methodik. Sie drückt zwar aus, welcher Standort im Vergleich besser ist als der andere, vergisst aber zu bewerten, um wieviel dieser Standort besser oder schlechter ist als der andere. Das kann schließlich dazu führen, dass die Auswahl im Endeffekt dann doch sehr subjektiv getroffen wird.

Doch woher weiß ich, ob ich mein Unternehmen lieber da gründe, wo ich wohne oder ob ich mich nicht lieber doch für eine der Gründerstädte wie Leipzig, Berlin, Hamburg oder Dresden entscheiden soll? Dieser Artikel soll Hilfestellung bieten, um diese Frage zu beantworten ..

Im Fokus – Die unternehmerische Leistung

Am Anfang jeglicher Überlegungen zur Auswahl eines passenden Standortes steht natürlich die Frage, was genau das Unternehmen denn macht. Ist es ein Produktionsbetrieb? Ein Dienstleistungsunternehmen? Ein Handelsunternehmen? Oder eine Mischung aus diesen Betriebsformen?

Das muss natürlich bereits klar definiert sein und niedergeschrieben werden.

Wesentliche Standortfaktoren

Nun ist es möglich, aus der betrieblichen Tätigkeit heraus, vier elementaren Standortfaktoren die Eigenschaften und Bedingungen des individuellen Betriebes zu beschreiben.

Diese Standortfaktoren sind:

  • Inputbezogene Standortfaktoren
    Das sind bspw. Produktionsfaktoren – betrifft bspw. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, sowie Energieversorgung, Boden, Gebäude, Betriebsmittel, Arbeitsleistung & Co..
  • Outputbezogene Standortfaktoren
    Dabei handelt es sich um Faktoren der Kundennähe (bspw. Laufkundschaft) und logistische Faktoren.
  • Staatliche Rahmenbedingungen und Infrastruktur
    Darin enthalten ist die Definition der gewünschten / gegebenen Verkehrsinfrastruktur, regionaler staatlicher Bedingungen und Möglichkeiten, Gerichtswesen etc..
  • Natürliche Rahmenbedingungen
    Luft, Wasser, Boden etc. – sofern diese für den laufenden Betrieb überhaupt relevant sind.

Diese Faktoren können natürlich jeweils wiederum weiter auf einzelne Unterbereiche heruntergebrochen, definiert und bewertet werden.

Standorte finden und bewerten

Ich behaupte mal, dass für die meisten Gründer, die hier mitlesen, vor allem die input- und outputbezogenen Standortfaktoren relevant sind.

Für diese beiden Bereich muss natürlich jedes Unternehmen selbst definieren, welche Faktoren hier besondere Aufmerksamkeit bei der Auswahl des Standortes genießen sollen.

Ist es die Laufkundschaft, sind es die Parkplätze, die Mitarbeiter oder die Lage des Unternehmens? Sind es Verkehrswege, Zufahrten, Expansionsmöglichkeiten oder die Nähe zu angrenzenden Ländern? All diese Faktoren können eine Rolle spielen und müssen demnach in einer entsprechenden Analyse Beachtung finden.

Doch wie finde ich überhaupt erst Standorte, die ich bewerten und auswählen kann?

Mit etwas Glück kennt man bereits ein entsprechendes Gründstück oder Gebäude, das bereits in die engere Auswahl kommt. Andernfalls kann man sich aber auch über folgende Wege um gewerbliche Flächen bzw. gewerblichen Raum bemühen

  • Immobilienmakler
  • Immobilienportale im Internet
  • Immobilienteil der regionalen Zeitungen
  • über geschäftliche Kontakte
  • über private Kontakte
  • Gründernetzwerke
  • Gründeragenturen

Und zu guter Letzt noch..

Kleine Standort-Checkliste: 

  • Lagebewertung
  • Bewertung des Einzugsgebiets (Kunden und Mitarbeiter)
  • staatliche und behördliche Rahmenbedingungen
  • Energie und Umweltfaktoren
  • Regionale Wettbewerbssituation
  • Kosten des Standortes
  • Infrastruktur
  • Ausstattung des Standortes
  • Expansionsmöglichkeiten
  • Steuerliche Faktoren (bspw. Hebesatz)
  • Regionale Kaufkraft (sofern relevant)

Bildquelle: pixabay.com

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert