Gern wird das Thema Existenzgründung oder die Selbständigkeit im Online Business mit Begrifflichkeiten wie Risiko und Unsicherheit in Verbindung gebracht. Dass die Selbständigkeit vor allem in Bezug auf finanzielle Aspekte riskanter ist, als eine Festanstellung bei einem Arbeitgeber ist wahr. Risiken werden sich nie vollständig ausmerzen lassen, können jedoch durch bestimmte Verhaltens- und Handlungsweisen eingedämmt werden. Während man Märkte, Angebot und Nachfrage nicht wirklich beeinflussen kann, ist es jedoch möglich, das beispielsweise das Risiko eines schwindenden Kundenstammes mithilfe bestimmter Faktoren zu beeinflussen.
Einer dieser Faktoren ist die „Zuverlässigkeit“ – eine Eigenschaft, die nicht nur ich selbst an anderen im beruflichen und privaten Umfeld schätze, sondern auch selbst meinen Kunden und Partnern stets vermitteln möchte. Denn zuverlässiges Handeln und Verhalten, gibt und vermittelt Sicherheit. Sicherheit hingegen stärkt Vertrauen. Und Kundenvertrauen ist einer der wichtigsten Aspekte für weiteres Wachstum (Stichwort Empfehlungsmarketing).
Inhaltsverzeichnis
1. Zuverlässigkeit gegenüber Kunden
Ich bemerke immer wieder und höre dies auch immer wieder von anderen Selbständigen, dass die meisten Kunden sehr sensibel reagieren, wenn es um den Faktor Zuverlässigkeit geht. Das ist natürlich völlig legitim. Vereinbart man mit einem Kunden beispielsweise die Umsetzung eines Projektes und legt dazu einen oder verschiedene Fertigstellungstermine fest, ist es mehr als ungünstig und ärgerlich für den Kunden, wenn diese Termine nicht eingehalten werden.
Eine wesentliche Rolle spielt hier auch die Kommunikation. Innerhalb von Projekten schätzen es viele Kunden über den Status des Projektes in regelmäßigen Abständen informiert zu werden. Dieses Vorgehen eignet sich auch, um beispielsweise Verzögerungen im Projektablauf rechtzeitig erklären zu können. Nicht selten, ist man als selbständiger Dienstleister auch von Informationen des oder der Kunden abhängig. Kommen diese verzögert, zieht sich der Fertigstellungstermin meist nach hinten.
Wichtig ist: Termine können manchmal aus unterschiedlichsten Gründen nicht eingehalten werden, jedoch muss man den Kunden dann auch rechtzeitig darüber informieren und die Gründe hierfür ehrlich und authentisch erklären. Unangemessen sind hier meiner Ansicht nach Unwahrheiten oder auch gar keine Kommunikation.
2. Zuverlässigkeit gegenüber Geschäftspartnern
Gleiches gilt auch für das Handeln und Verhalten gegenüber Geschäftspartnern. Oft genug erlebe ich, wie hier gern mal getrickst wird, kann es aber selbst nicht nachvollziehen und würde ein solches Vorgehen auch keinem empfehlen.
Schließlich ist die Reputation nicht nur vom Verhalten und der Leistung gegenüber des Kundenstammes abhängig, sondern auch vom Umgang mit Geschäftspartnern. Damit ist nicht gesagt, dass man jedem alle Karten auf den Tisch legen muss, jedoch sollten Absprachen und Termine ebenso im B2B-Geschäft zuverlässig erfolgen.
Und auch hier gilt: schafft man es mal nicht, einen Termin einzuhalten, ist es das Mindeste den Partner darüber rechtzeitig zu informieren.
3. Zuverlässigkeit gegenüber potentiellen Kunden
Auch Personen, die noch keine Kunden sind, dies aber werden könnten, sollte man mit der notwendigen Zuverlässigkeit begegnen. Nicht selten erlebe ich es selbst, dass ich mir ein Angebot eines Dienstleisters erbete, mir eine Zusage für die Erstellung in den nächsten Tagen gegeben wird und ich dann doch einige Wochen auf das Angebot warten muss.
Das ist aus meiner Sicht kein guter Einstieg in eine Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung und man landet gedanklich recht schnell bei der Floskel „Wer nicht will, der hat schon.“. Eine verzögerte Angebotserstellung bedeutet für potentielle Kunden in der Regel nicht „xy hat so viele Aufträge und damit ist xy ein sehr gefragter Dienstleister“, sondern „Mein Vorhaben, Anliegen, Projekt etc. verzögert sich. Das ist kein akzeptabler Zustand und deswegen sehe ich mich nach anderen Dienstleistern um“.
4. Zuverlässigkeit gegenüber Familie und Freunden
In einigen Artikeln zur Struktur des Arbeitsalltages Selbständiger, als auch zum Umgang mit Familie und Freunden während der Existenzgründung habe ich bereits darüber geschrieben, wie wichtig es ist, sich genügend Zeit für Angehörige und Freunde zu nehmen.
Freunde und Familie geben jedem den notwendigen Halt, Unterstützung und Ausgleich. Gibt man darauf keine Acht, nimmt an keinen Familienunternehmungen mehr teil oder versetzt ständig seine Freunde, distanziert und isoliert man sich als Selbständige(r) recht schnell.
5. Zuverlässigkeit gegenüber sich selbst
Damit einher geht auch die Zuverlässigkeit, die man sich selbst entgegenbringen muss. Geregelte Arbeitszeiten, sowie eine gute Balance zwischen Arbeit, Pausen bzw. Erholungszeiten sollten unbedingt zuverlässig eingehalten und nicht permanent verschoben werden.
So gern man heute oder in dieser Woche auch noch Projekt XY fertigstellen oder Kunde XY glücklich machen möchte, sorgen nur regelmäßige Pausen, Erholung und arbeitsfreie Tage wieder für Energie, Konzentration und Kraft.