Das Social Media Marketing Buch [Review]

Das Social Media Marketing Buch

Social Media Marketing – für den einen geht hiermit die Sonne auf, für den anderen geht sie damit unter. Social Media, Web 2.0, Viralität, Kollaboration – macht man das bereits mit einer Facebook Fanpage und ein paar Tweets? Hört Social Media hinter Facebook, Twitter und Youtube bereits auf? ..oder gibt es da doch noch etwas in der geheimen Schatzkiste namens „Social Media Marketing“? Hin und wieder bekomme ich eMail-Anfragen mit der Bitte, doch ein paar „Social Media Tricks“ zu verraten. Wie baut man ein Netzwerk auf? Wie macht man Teile der Gemeinschaft zu Fans, Followern und vor allem Kunden? Kann man die Antworten darauf tatsächlich als „Trick“ deklarieren? Oder ist das einfach nur Ansichtssache? Meine subjektive Meinung ist jedenfalls, dass im Online Marketing generell um so einiges ein großer Zauber gemacht wird und hinter den meisten Maßnahmen und Prozessen jedoch ganz logische und erklärbare Abfolgen stehen, die man zwar auch erst einmal kennen und verstanden haben muss, aber keinesfalls nur einer wissenden Elite vorbehalten sind. Gleiches gilt für das Social Media Marketing.

Das Social Media Marketing BuchIm letzten Monat stellte ich hier im Blog die Plattform „Blogg Dein Buch“ vor und bekam vor ein paar Wochen auch mein erstes Buch zugeschickt: „Das Social Media Marketing Buch“ von Dan Zarella aus dem O´Reilly-Verlag. Was ich erwartete, war ehrlich gesagt ein eher langweiliges sachliches Buch, dass eben die Grundelemente und Plattformen aus dem Bereich Social Media bzw. Social Media Marketing erläuterte – alles in allem etwas unspannend, wenn man sich tagtäglich mit diesen Dingen beschäftigt, aber kein Grund, um das Buch nicht mal zu lesen. Und schließlich hat es sich echt gelohnt. „Das Social Media Marketing Buch“ ist sehr verständlich und klar geschrieben und dadurch auch recht schnell zu lesen. Theoretische Ausführungen sind an vielen Stellen mit praktischen Fallbeispielen angereichert und damit meines Erachtens auch für Einsteiger absolut gut nachzuvollziehen.

 

1. Was ist Social Media Marketing?

Das ist die Frage, die wohl die meisten Leser dieses Buches bewegt und auch eine der ersten Fragen, die Dan Zarella in seinem Buch kurz und bündig anhand der Erläuterung verschiedener Medienmodelle beantwortet.

„Social Media ist am besten im Kontext der bisherigen Medienmodelle zu definieren.(…) Viel Glück zum Beispiel bei dem Versuch, beim Morgenradio eine freie Leitung in die Redaktion zu erwischen! Unter dem Einfluss neuer Webtechnologien ist es im Prinzip für jeden sehr einfach, Inhalte online zu kreieren und – noch wichtiger – zu veröffentlichen. (…) Werbetreibende haben so die Möglichkeit, (…) beachtliche Reichweiten in ihren Zielgruppen zu erzielen. “ („Das Social Media Marketing Buch“, D.Zarrella, 2010, S.6)

Dan Zarella beschreibt das Social Media Marketing im Zusammenhang mit großen Marken (IBM, Starbucks, Burger King), aber auch kleinen Unternehmen (Blendtec, Pink Cake Box, HubSpot) und argumentiert für die Nutzung des Social Media Marketings, weist jedoch darauf hin, dass sich das Buch mit den Grundlagen „des großen Ganzen“ beschäftigt.

 

2. Bloggen, Blog-Systeme und Content-Strategien

Richtig los geht es dann mit dem Thema „Bloggen„. Um das Bloggen als solche zu verstehen, bedarf es natürlich einer Ausführung der Geschichte des Bloggens und der Beschreibung typischer Merkmale eines Blogs. Was ist ein Post? Wozu gibt es Blogrolls? Was macht man mit Trackbacks und Pingbacks? Mit welchen Plattformen lässt sich bloggen? Sollte man einen Blog selbst hosten oder hosten lassen? All diese Fragen werden ausführlich beantwortet bevor es an die Erläuterung von Content-Strategien geht. Dan Zarella hat dazu unter anderem Personen wie Pete Cashmore (Mashable.com) befragt und kommt zu den Schlussfolgerungen, die auch hier und in einigen anderen Blogs diskutiert wurden. Unter anderem: Einem Blog, sollte eine definierte Thematik vorausgehen, sofern man mit jenem Blog mehr erreichen möchte, als ein digitales Tagebuch zu erstellen. Dazu definiert auch Dan Zarella typische Content-Typen für Blogartikel, wie beispielsweise:

  • Nachrichten
  • Listen-Artikel
  • Anleitungen / How To
  • Kontroversen
Etwas zu kurz gekommen, ist mir persönlich der Teil, welcher sich „Aufbau der Leserschaft“ nennt und nicht einmal eine halbe Seite in Anspruch nimmt. Meines Erachtens ist dies eine der größten Hürden, die man als frischer Blogger zu nehmen hat. Dafür sind die Erläuterungen jedoch meines Erachtens zu schwammig.

3. Twitter und Microblogging

Thema Nummer zwei im „Social Media Marketing Buch“ ist Twitter. Twitter als solches wird natürlich in seiner Funktionsweise und Entstehung  unter dem Aspekt des Microbloggings eingehend erläutert. Als blutiger Anfänger gewinnt man hier wertvolle und gut erklärte Informationen. Dies beginnt bei dem Aufbau und den Einstellungen eines Twitter-Profils und reicht bis zur detaillierten Erläuterung verschiedener Tweet-Typen, Hashtags, Trends, gekürzten URLs und diversen Clients. Das genügt durchaus, um das Twitter-Prinzip zu verstehen und die ersten Schritte mit Twitter zu gehen. Jedoch auch hier fehlt mir persönlich ein wirklich praktischer Einblick in das Innenleben Twitters und vor allem die Frage: Wie baue ich eine qualifizierte Follower-Basis auf ?

4. Social Networking und Mediasharing

In den darauffolgenden zwei Kapiteln geht es um Social Networking und Mediasharing, wobei das Eine heute ja ohne das Andere kaum existieren kann. Wie ist das Networking eigentlich entstanden? Und worin unterscheiden sich globales und lokales Networking? Von welchen Eigenschaften sind Netzwerke generell geprägt? Drei Fragen, die Dan Zarrella in jedem Fall aufschlussreich beantwortet und diese Antworten um nachvollziehbare Beispiele aus Netzwerken wie Facebook, den VZ-Netzwerken, Wer kennt wen?, Lokalisten, MySpace, Xing und LinkedIn anreichert.

Unter dem Punkt Mediasharing erfährt man schließlich, wie verschiedenartige Inhalte auf Plattformen wie YouTube, Flickr, SlideShare und Co. positioniert und zu Verbreitung in Netzwerken optimiert werden können.

 

5. Social News, Bookmarking, Verbraucherportale und Foren

In weiteren drei großen Teilen des Buches widmet sich Dan Zarrella Social News Plattformen, Bookmarking-Diensten, Verbraucherportalen und Foren. Erläutert deren Entstehung und mögliche Nutzungsweise. Definiert den „Digg-Effekt„, gibt diesmal sehr praktische Tipps zur Nutzung dieser Plattformen, erläutert die Bedeutung von Verbraucherportalen wie Qype und Foren wie 4Chan. Aus meiner Sicht absolut gelungene Kapitel, in welchen auch die praktische Seite nicht zu kurz kam.

6. Strategien im Social Media Marketing

Nun hat man eine Menge zum Social Media Marketing gelernt. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie wendet man das gewonnene Wissen am besten an? Eine allumfassende und allgemeingültige Antwort darauf kann natürlich auch ein Dan Zarrella nicht liefern. Aber er beschreibt bewährte und nützliche Herangehensweisen, gibt Tool-Tipps für Monitoring und Recherche und weist die Effekte verschiedener strategischer Optionen auf. Sticky CTA ? Noch nie gehört ? Nach Kapitel 9 ist das kein Problem mehr und wichtiges zusätzliches Know-How, um Social Media Kampagnen bewerten zu können.

7. Erfolgskontrolle im Social Media Marketing

…Apropos „bewerten“. Dem Thema der Erfolgskontrolle bzw. der Erfolgsmessung im Social Media Marketing widmet sich Dan Zarrella im abschließenden Kapitel 10 ausführlich. Dazu gibt er Tipps für mögliche Metriken, Faktoren der Effektivitäts-Messung, der Bewertung von Engagement – On-Site, als auch Off-Site.

Fazit – für Einsteiger empfehlenswert!

Insgesamt war ich nach geringen Erwartungen echt begeistert von diesem Buch. Einsteigern empfehle ich es absolut, um einen gut erklärten und übersichtlichen Einblick und Überblick zum Social Media Marketing zu erhalten. Wie ich es schon an der ein oder anderen Stelle erwähnt habe, fehlen mir ab und an einfach noch ein paar tiefergehende praktische Tipps. Insbesondere wenn es um den Einstieg in diverse Bereiche geht. Alles in allem kann man mit dem „Social Media Marketing Buch“ aber kaum etwas falsch machen.

In diesem Sinne noch ein Danke an das Team von bloggdeinbuch.de!

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

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